Urlaub in Italien wieder möglich

Viele Italiener haben diesen Tag sehnsüchtig erwartet: Sie dürfen wieder frei im Land reisen, die Grenzen für europäische Urlauber sind offen. Doch Normalität sieht immer noch anders aus.
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Noch ist der Markusplatz in Venedig menschenleer.Foto: Antonio Calanni/AP/dpa/dpa
Epoch Times3. Juni 2020

Nach rund drei Monaten mit strengen Corona-Beschränkungen sind Italiens Grenzen wieder für Urlauber geöffnet. Die Reisefreiheit gilt seit Mittwoch für Menschen aus den anderen 26 EU-Ländern sowie weiteren Staaten wie Großbritannien, Norwegen und der Schweiz.

Eine Virus-Quarantäne von zwei Wochen entfällt damit. Außerdem dürfen die Italiener selbst wieder unbeschränkt zwischen den 20 Regionen hin- und herfahren.

Das Verlassen der eigenen Region war lange stark eingeschränkt gewesen. Bisher duften zum Beispiel Menschen aus Rom nur ausnahmsweise in die Toskana fahren. Sie mussten dann eine schriftliche Selbsterklärung über ihre wichtigen Gründe parat haben. Auch Ausländer durften während der Corona-Sperren nur mit triftigem Grund einreisen, etwa wegen einer Arbeit.

Lockerungen wurden sehrsüchtig erwartet

Die neuen Lockerungen waren von vielen der 60 Millionen Bürger sehnsüchtig erwartet worden. Sie dürfen nun wieder Angehörige und Freunde besuchen, die weiter entfernt leben.

In Italien sind die Regionen sehr unterschiedlich stark betroffen: In der Lombardei im Norden, wo das Virus am heftigsten gewütet hat, zählten die Behörden am Vortag gut 20.000 aktuell Infizierte, in Umbrien nur 31, in der Basilikata 24 und im Aostatal 13 Fälle. Manche Regionalpräsidenten hätten die Reisefreigabe für die Lombardei deshalb gerne noch etwas verzögert.

Italien ist von der Corona-Pandemie in Europa früh und mit voller Wucht getroffen worden. Bisher starben dort seit Februar rund 33.530 Menschen an oder mit der Covid-19-Krankheit. Am 10. März hatte die Regierung in Rom strenge Ausgangs- und Reisebeschränkungen verhängt.

Diese Regeln wurden in mehreren Schritten gelockert. Mitte Mai hatte Rom die Reisefreigabe angekündigt. Die Ansteckungszahlen sind stark gesunken – sie lagen zuletzt teils unter den Werten in Deutschland.

Schulen bleiben bis September geschlossen

Die Öffnung der Grenzen für europäische Touristen und die Bewegungsfreiheit innerhalb Italiens sind weitere Schritte in Richtung Normalität. Die Schulen sollen allerdings noch bis September geschlossen bleiben. Zudem gelten Kontaktbeschränkungen und Hygienevorschriften. Die Maskenpflicht ist regional unterschiedlich geregelt.

Italien wirbt in Deutschland stark um Touristen. Die Urlaubsbranche dort klagt über Milliardenverluste. Nach Angaben der Regierung steuert der Tourismus rund 15 Prozent zur Wirtschaftsleistung bei.

Allerdings fliegen viele Fluggesellschaften das Land noch nicht so regelmäßig an wie früher. In Deutschland gilt zudem eine Warnung für alle nicht notwendigen touristischen Reisen. Diese könnte nach bisherigen Überlegungen am 15. Juni enden.

Lettland öffnet Grenzen für Europäer aus mehr als 20 Ländern

Nach Estland und Litauen öffnet auch Lettland seine Grenzen wieder für die Bürger zahlreicher europäischer Länder. Reisende aus mehr als 20 europäischen Staaten dürfen ab Mittwoch wieder in Lettland einreisen, ohne sich in eine zweiwöchige Quarantäne begeben zu müssen, sagte Ministerpräsident Krisjanis Karins am Dienstag bei einer Pressekonferenz in Riga.

Staaten wie Großbritannien und Schweden, in denen die Corona-Infektionsrate weiterhin hoch ist, sind von der Lockerung ausgenommen. Für den Reiseverkehr geschlossen bleiben die Grenzen zudem zu den Nachbarstaaten Russland und Belarus.

Die lettischen Behörden haben angekündigt, alle wegen der Pandemie geltenden Einschränkungen bis 9. Juni aufzuheben. Das baltische Land hatte im europäischen Vergleich eine äußerst niedrige Infektionsrate. Die Gesundheitsbehörden verzeichneten insgesamt gut tausend Infektionsfälle mit dem neuartigen Coronavirus, 24 Menschen starben.

Bereits am 15. Mai öffneten Estland, Lettland und Litauen ihre gemeinsamen Grenzen wieder für den Reiseverkehr. die baltischen Staaten gehörten damit zu den ersten Ländern in Europa, die die Corona-Einschränkungen für ihre Bürger massiv lockerten. (dpa/nh)



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