Italien kündigt geringere Neuverschuldung für 2019 an

Im Schuldenstreit zwischen Italien und der EU hat die italienische Regierung am Dienstag versucht, die Wogen zu glätten.
Titelbild
Ministerpräsident Giuseppe Conte.Foto: GEOFFROY VAN DER HASSELT/AFP/Getty Images
Epoch Times2. Juli 2019

Im Schuldenstreit zwischen Italien und der EU hat sich die italienische Regierung am Dienstag bemüht, die Wogen zu glätten. Das italienische Haushaltsdefizit werde in diesem Jahr 2,04 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) nicht überschreiten, sagte Ministerpräsident Giuseppe Conte in Brüssel. Rom sei „im Einklang mit den eigenen Prognosen“.

Rom und Brüssel hatten sich ursprünglich im Dezember auf das 2,04-Prozent-Ziel verständigt. Angesichts eines sich verschlechternden wirtschaftlichen Ausblicks hob die italienische Regierung im März die erwartete Neuverschuldung dann auf 2,4 Prozent an.

Nach einer Kabinettssitzung in Rom zum Haushalt am Montagabend wurden neue Berechnungen bekanntgegeben. Demnach werde das Defizit 2019 um rund 7,6 Milliarden Euro niedriger ausfallen als erwartet.

Italien erwartet mehr Einnahmen als angenommen

Dies gehe auf zusätzliche Einnahmen in Höhe von 6,24 Milliarden Euro zurück, wobei die Ausgaben nur um zusätzliche 130 Millionen Euro steigen würden.

Auch Ausgaben für Frühverrentungen und ein Bürgergeld seien wegen geringerer Nachfrage eingefroren worden. Conte versicherte, für die Italiener bedeute dies keine Einsparungen im sozialen Bereich.

Italien droht wegen seiner hohen Gesamtverschuldung derzeit ein EU-Defizitverfahren. Das Land hat mit gut 132 Prozent den zweithöchsten Schuldenberg der EU nach Griechenland.

Die EU-Kommission hatte Anfang Juni den Weg für ein Defizitverfahren gegen Italien geebnet. Dabei könnte dem Land am Ende des Verfahrens eine Geldbuße von 3,5 Milliarden Euro drohen. Sollte Italien das 2,04-Prozent-Ziel einhalten, könnte das Land Strafzahlungen entgehen. (afp)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion