Italien: Autobahnbrücke nach Unwettern eingestürzt – Zwei Unwettertote in Frankreich
Ein Autobahnviadukt ist nach den heftigen Unwettern der vergangenen Tage in Norditalien eingestürzt. Es handele sich um einen Abschnitt der Autobahn A6 in Richtung Turin unweit der Stadt Savona (Ligurien) westlich von Genua, teilte die Feuerwehr mit.
Menschen seien nicht zu Schaden gekommen, meldete die Nachrichtenagentur Ansa. Ursache sei ein Erdrutsch, der etwa 30 Meter des Viadukts mit sich gerissen habe.
Zwei Tote und mehrere Vermisste nach starken Regenfällen in Südfrankreich
Am Sonntag wurden nach Angaben der südfranzösischen Präfektur im Département Var zwei Leichen gefunden. Mehrere weitere Menschen wurden noch vermisst. Nachdem am Samstag hunderte Bewohner ihre Häuser verlassen mussten, zeichnete sich tags darauf eine leichte Entspannung der Lage ab. Doch wegen des Hochwassers waren noch immer zahlreiche Straßen unpassierbar.
Eines der Todesopfer wurde den Behörden zufolge in Le Muy entdeckt. Ganz in der Nähe war zuvor ein Rettungsboot mit drei Feuerwehrleuten und drei weiteren Menschen umgekippt. Fünf Insassen konnten sich retten, eine Frau tauchte aber nicht wieder auf. Ob es sich bei dem entdeckten Opfer um die Frau handelte, war zunächst unklar. In Cabasse wurde zudem die Leiche eines etwa 50 Jahre alten Mannes in einem Auto gefunden. Nähere Angaben machte die Präfektur nicht.
Mehrere Menschen wurden nach den heftigen Regenfällen und Überschwemmungen am Sonntag noch vermisst. Polizisten und Feuerwehrleute suchten rund um Saint-Antonin-du-Var mehrere Hochwasser führende Bäche nach einem verwirrten 77-Jährigen ab, wie die Präfektur mitteilte. Der Mann wurde demnach seit Samstagmorgen vermisst. Auch von einem älteren Paar, das am Samstag wegen einer gesperrten Straße in Tanneron umkehren musste, fehlte jedes Lebenszeichen.
Erdrutsche und Alarmstufe rot
In Cagnes-sur-Mer retteten am Samstag 28 Feuerwehrleute einen 78-Jährigen, der bei einem Erdrutsch durch umgestürzte Bäume eingeklemmt worden war. Der Mann wurde mit einer Unterkühlung, aber ohne schwere Verletzungen ins Krankenhaus gebracht. In Nizza wurde eine 39-Jährige schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht, nachdem eine Welle sie fortgerissen hatte.
Für die Départements Var und Alpes-Maritimes hatte Frankreichs Wetterbehörde am Samstag wegen der massiven Regenfälle die höchste Alarmstufe rot ausgerufen. Die Bewohner der Küstengebiete wurden vor hohen Wellen gewarnt. Wegen der Unwetterfolgen waren 1600 Rettungskräfte im Einsatz. Am Sonntag wurde die Alarmstufe aufgehoben, doch noch immer waren hunderte Feuerwehrleute vor Ort.
„Insgesamt geht das Wasser zurück, aber von der Normalität sind wir noch weit entfernt“, sagte der Präfekt von Var, Jean-Luc Videlaine, der Nachrichtenagentur AFP. Er rechne zudem mit „beträchtlichen“ Schäden. Innenminister Christophe Castaner reiste am Sonntag in die betroffenen Gebiete.
Hochwasser am Fluss Argens
Das Zentrum von Roquebrune-sur-Argens war wegen des Hochwassers am Sonntag nach wie vor nur per Boot oder Hubschrauber zu erreichen, wie AFP-Reporter berichteten. Der Fluss Argens war in der Nacht auf mehr als sieben Meter angestiegen – und übertraf damit den Rekordhöchststand von 2011.
Insgesamt rückten die Feuerwehren der Départements Var und Alpes-Maritimes zu rund 1700 Einsätzen aus. Mehrere Menschen mussten in der Nacht per Hubschrauber vor den Fluten gerettet werden. Rund 4500 Haushalte waren am Sonntag immer noch ohne Strom. Besonders betroffen waren die Menschen in Fréjus und Saint-Tropez, wie der Stromversorger Enedis mitteilte.
In Var mussten am Samstag hunderte Menschen vorsorglich ihre Häuser verlassen. In Hyères wurden rund 600 Menschen in Sicherheit gebracht. Zahlreiche Straßen waren blockiert, darunter die Autobahn A8 zwischen Fréjus und Antibes in Richtung Italien. Dort rollte der Verkehr am Sonntag wieder, kleinere Straßen waren aber noch gesperrt.
Auch die Bahnstrecke zwischen Saint-Raphaël und Toulon wurde am Samstag gesperrt, weil Gleise unter Wasser standen. Der Zugverkehr von der Côte d’Azur an die italienische Grenze wurde ausgesetzt und sollte im Laufe des Sonntags nach und nach wieder aufgenommen werden. (dpa/afp)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion