Israels Armee: Kampfgeist von Hamas gebrochen – weiterer Checkpoint für Hilfstransporte geöffnet
Immer mehr Hamas-Terroristen im Gazastreifen strecken die Waffen – für die israelischen Sicherheitskräfte ein deutliches Zeichen, dass der Kampfgeist der islamistischen Organisation bricht.
„Wir üben großen Druck aus. Ich denke, dass sie sich ergeben und mit erhobenen Händen heraus kommen, zeigt, dass ihr Kampfgeist gebrochen ist. Das beschleunigt unsere Erfolge, schließlich wollen wir schnell vorankommen“, sagte Generalstabschef Herzi Halevi am Montag bei einem Treffen mit dem Leiter des Inlandsgeheimdienstes Schin Bet, Ronen Bar, in der Hamas-Hochburg Chan Junis. „Wir sichern unsere Geländegewinne im Norden und im Süden des Gazastreifens.“
Hamas-Hochburg Chan Junis: Erbitterter Häuserkampf
Die israelischen Streitkräfte liefern sich in der zweitgrößten Stadt des Gazastreifens einen erbitterten Häuserkampf mit Einheiten der Hamas. Sie vermuten in Chan Junis die Führungsriege der islamistischen Organisation und die im Gazastreifen verbliebenen Geiseln.
In der vergangenen Tagen ergaben sich nach israelischen Angaben immer mehr Hamas-Terroristen. Zudem kamen bislang laut dem Nationalen Sicherheitsberater Zachi Hanegbi etwa 7.000 Hamas-Terroristen ums Leben.
Nach eigenen Angaben nahm die israelische Armee im Gazastreifen im vergangenen Monat über 500 Mitglieder islamistischer Terrororganisationen gefangen. 350 von ihnen gehörten der vor dem Krieg im Gazastreifen herrschenden Hamas an, 120 dem mit der Hamas verbündeten Islamischen Dschihad, teilte die Armeeführung mit. Die Militärabwehr und der Inlandsgeheimdienst Schin Bet würden die Gefangenen weiteren Verhören unterziehen.
Seit Beginn der Bodenoffensive im Gazastreifen kamen nach Angaben der israelischen Streitkräfte 104 Soldaten ums Leben. Insgesamt kamen im Gaza-Krieg bisher 432 israelische Soldaten ums Leben.
Israel öffnet weiteren Checkpoint für Hilfstransporte
Israel will einen zusätzlichen Checkpoint für die Kontrolle von Lastwagen mit Hilfsgütern für den Gazastreifen nutzen. Wie die israelische Armee am 11.12. mitteilte, soll künftig für die Überprüfung der Lkw auch der israelische Grenzübergänge Nitzana genutzt werden. Die Lastwagen werden noch nach der dortigen Kontrolle den Grenzübergang Rafah zwischen Ägypten und dem Gazastreifen passieren – dem derzeit einzigen Übergang, durch den Hilfsgüter in das Palästinensergebiet gelangen.
Inspiziert werden die Lkw wegen möglichem Waffenschmuggel. Nach Gaza gebracht werden Wasser, Lebensmittel, Zelte und Medizinbedarf.
Die israelische Armee und das Verteidigungsministerium des Landes betonten, dass keine Hilfsgüter den Gazastreifen von Israel aus erreichen würden, nur von Ägypten aus. Der Übergang Nitzana liegt an der Grenze zwischen Israel und Ägypten, der Übergang Kerem Schalom im Grenzdreieck zwischen Israel, Ägypten und dem Gazastreifen.
Das UN-Büro für humanitäre Angelegenheiten (Ocha) hatte am Sonntag erklärt, dass derzeit täglich rund hundert Lastwagen mit Hilfsgütern in den Gazastreifen fahren. Vor Beginn des Krieges zwischen Israel und der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas am 7. Oktober waren es jeden Tag rund 500.
UN: Probleme bei Annahme von Hilfsgütern im Gazastreifen
Die Vereinten Nationen haben Schwierigkeiten bei der Annahme von Hilfsgütern für die Zivilbevölkerung im Gazastreifen. „Die Fähigkeit der UN, eintreffende Hilfe anzunehmen, ist im Lauf der vergangenen Tage deutlich beeinträchtigt worden“, teilte das UN-Nothilfebüro OCHA mit.
Grund seien ein „Mangel an Lastwagen in Gaza, Telekommunikations-Ausfälle und die wachsende Zahl an Mitarbeitern, die wegen der Stärke von Kampfhandlungen nicht zum Grenzübergang Rafah reisen können“.
Wie im Weltkrieg: EU-Vertreter nennt Lage apokalyptisch
Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell bezeichnete die Situation im Gazastreifen als apokalyptisch. Die Zerstörung von Gebäuden durch die israelischen Angriffe entspreche der in deutschen Städten im Zweiten Weltkrieg oder sei sogar noch größer, sagte der Spanier nach einem EU-Außenministertreffen in Brüssel. 60 bis 70 Prozent der getöteten Menschen seien Zivilisten.
Die Zahl ziviler Opfer sei unglaublich, kritisierte er. Borrell sprach am Abend zudem von 1,9 Millionen Menschen, die ihre Wohnungen und Häuser verlassen mussten. Dies entspreche 85 Prozent der Bevölkerung im Gazastreifen.
Was am Dienstag wichtig wird
Nach dem Scheitern einer Waffenstillstands-Resolution für den Gaza-Krieg im Weltsicherheitsrat will sich am Dienstag die UN-Vollversammlung mit einem ähnlichen Entwurf beschäftigen. Der von Ägypten eingebrachte Resolutionstext fordert unter anderem einen humanitären Waffenstillstand.
Eine Verabschiedung gilt als sehr wahrscheinlich. Resolutionen der UN-Vollversammlung sind allerdings nicht bindend, sondern lediglich symbolisch. (dpa/red)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion