Israels Armee: 200 Hisbollah-Ziele im Libanon angegriffen – UN warnt vor neuer Flüchtlingskrise
Israels Luftwaffe hat Armeeangaben zufolge rund 200 Ziele der Hisbollah im Libanon angegriffen. Darunter seien Waffenlager und Beobachtungsposten der vom Iran unterstützten Miliz gewesen.
Das israelische Militär tötete eigenen Angaben nach bei einem Angriff auf ein kommunales Gebäude in einem Dorf im Südlibanon auch rund 15 Mitglieder der Miliz. Aus dem Libanon gab es zunächst keine Bestätigung dafür. Die staatliche Nachrichtenagentur NNA meldete aber israelische Angriffe auf den Ort, ohne Details zu nennen.
Die Schiitenorganisation habe das Gemeindegebäude in Bint Dschubail genutzt und dort auch Waffen gelagert, hieß es von Israels Armee weiter. „Die Terrororganisation Hisbollah verstößt systematisch gegen das Völkerrecht, indem sie Regierungs- und Zivilgebäude sowie die Bevölkerung brutal als menschliche Schutzschilde für terroristische Aktivitäten ausnutzt.“
Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Zuvor hatte Israels Armee mitgeteilt, dass am Morgen rund 25 Geschosse aus dem Libanon registriert worden seien. Vielerorts gab es in Nordisrael wieder Raketenalarm.
UN-Welternährungsprogramm warnt vor wachsender Fluchtbewegung
Angesichts der Eskalation im Nahen Osten warnt der Direktor des UN-Welternährungsprogramms (WFP) in Deutschland, Martin Frick, vor einer neuen Fluchtbewegung nach Europa. Sorge macht ihm insbesondere die Situation im Libanon, wo sich eine Million Menschen auf der Flucht befänden, sagte Frick den Zeitungen der Mediengruppe Bayern vom Donnerstag. „Wenn wir da keine Stabilität reinbringen, dann kann durchaus eine neue Fluchtbewegung auch über die Grenzen von Libanon und Syrien hinaus entstehen.“
Frick verwies auf die „historische Erfahrung der letzten Flüchtlingswelle 2015/16“, als hunderttausende Flüchtlinge aus dem Bürgerkriegsland Syrien nach Deutschland kamen.
Jemenitische Huthi-Miliz meldet Drohnenangriff auf Tel Aviv
Die jemenitische Huthi-Miliz verübt derweil eigenen Angaben zufolge einen Drohnenangriff auf die israelische Küstenmetropole Tel Aviv. Die Huthis erklärten am Donnerstag, sie hätten ein „wichtiges Ziel“ in Tel Aviv mit mehreren Drohnen angegriffen.
Die Drohnen hätten ihr Ziel erreicht, „ohne dass der Feind sie angreifen oder abschießen konnte“. Die israelische Armee erklärte, sie habe vor der zentral-israelischen Küste in der Nacht „ein verdächtiges Luftziel“ abgefangen. Einzelheiten nannte sie nicht.
Angriff am Mittwoch
Am Mittwoch hatten die vom Iran unterstützten Huthis nach eigenen Angaben Marschflugkörper auf Israel abgefeuert, nachdem der Iran Israel am Dienstagabend mit rund 200 Raketen angegriffen hatte. Nach Angaben Teherans handelte es sich um eine Vergeltungsaktion unter anderem für die Tötung von Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah bei einem israelischen Luftangriff im Libanon.
Am Samstag vergangener Woche hatten die Huthis nach eigenen Angaben bereits eine Rakete auf den Flughafen von Tel Aviv abgefeuert. Israel griff daraufhin Stellungen der Schiitenmiliz im Jemen an.
Huthis Teil der „Achse des Widerstands“ gegen Israel
Die Huthi-Miliz ist wie die libanesische Hisbollah Teil der vom Iran angeführten „Achse des Widerstands“ gegen Israel, der auch die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas im Gazastreifen angehört. Nach der Tötung von Hisbollah-Chef Nasrallah hatte die Huthi-Miliz Israel mit weiteren Angriffen gedroht.
Die Rebellen, die seit Jahren große Teile des Jemen kontrollieren, greifen zudem immer wieder Schiffe im Roten Meer und im Golf von Aden an, eigenen Angaben zufolge „aus Solidarität“ mit den Palästinensern im Gazastreifen. (afp/dpa/red)
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