Israelische Armee: Gebiet im Norden des Gazastreifens umzingelt

Israel hat erneut einen Vorstoß mit Bodentruppen in den Norden des Gazastreifens begonnen. Die Hamas habe versucht, sich im Gebiet von Dschabalija neu zu gruppieren, so die Armee. Bundeskanzler Scholz ruft derweil zum Ende der Kampfhandlungen im Gazastreifen auf
Israel ist nach eigenen Angaben erneut mit Panzern in den Norden des Gazastreifens vorgerückt.
Israel ist nach eigenen Angaben erneut mit Panzern in den Norden des Gazastreifens vorgerückt.Foto: Tsafrir Abayov/AP/dpa
Epoch Times6. Oktober 2024

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben das Gebiet Dschabalija im Norden des Gazastreifens umzingelt. Die israelische Armee verwies am Sonntag auf Geheimdienstinformationen, die auf die „Anwesenheit von Terroristen und terroristischer Infrastruktur im Gebiet von Dschabalija (…) sowie auf Bemühungen der Hamas, ihre operativen Fähigkeiten in diesem Gebiet wiederherzustellen“, hindeuteten. Die Hamas habe versucht, sich im Gebiet von Dschabalija neu zu gruppieren, betonte die Armee. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Vonseiten der Hamas gab es zunächst keine Angaben.

Vor und während des Einsatzes habe die israelische Luftwaffe Dutzende militärische Ziele in dem Gebiet angegriffen, um die Bodentruppen zu unterstützen. Bei den getroffenen Zielen handele es sich um Waffenlager, unterirdische Infrastrukturanlagen und andere militärische Infrastrukturanlagen.

Ein Sprecher der Zivilschutzbehörde im Gazastreifen sagte der Nachrichtenagentur AFP, Dschabalija sei in der Nacht von mehreren Angriffen erschüttert worden. Es gebe viele Opfer.

Die Zivilschutzbehörde hatte zuvor mitgeteilt, dass bei einem israelischen Luftangriff auf eine Moschee in Deir Al-Balah im Zentrum des Gazastreifens, die als Notunterkunft gedient habe, 21 Menschen getötet worden seien. Das israelische Militär erklärte, es habe einen „präzisen Angriff auf Hamas-Terroristen“ ausgeführt, die von „einem Kommando- und Kontrollzentrum“ in der Moschee aus operiert hätten.

Scholz: Frieden und Aussöhnung in Nahost so fern wie nie

Anlässlich des ersten Jahrestags des Hamas-Angriffs auf Israel ruft Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) zum Ende der Kampfhandlungen im Gazastreifen auf. Die Bundesregierung setze sich „weiterhin beharrlich für einen Waffenstillstand ein“, sagte er in seinem am Sonntag veröffentlichten Podcast „Kanzler kompakt“.

Dieser müsse „jetzt endlich zustande kommen“, damit die Zivilbevölkerung im Gazastreifen „besser geschützt wird und natürlich auch besser versorgt werden kann und damit endlich die israelischen Geiseln freikommen“, so Scholz weiter. „An diesem ersten Jahrestag des Terrorangriffs der Hamas auf Israel scheinen Frieden oder gar Aussöhnung in Nahost so fern wie nie. Aber das eine wissen wir: Für eine nachhaltige Befriedung des Konfliktes ist ein glaubwürdiger Weg hin zu einer verhandelten Zwei-Staaten-Lösung unabdingbar. Deutschland wird nichts unversucht lassen, dazu beizutragen“, sagte der Kanzler.

Auch in Deutschland betreffe der Konflikt im Nahen Osten viele Menschen. „Viele nehmen Anteil, haben Verwandte, Freunde und Bekannte im Gazastreifen oder in Israel, im Westjordanland oder in den anderen Ländern der Region, beispielsweise im Libanon. Sie leiden mit, drücken ihre Sorgen aus“, so Scholz.

Scholz verurteilt „Antisemitismus und blinden Israel-Hass“

Die Bundesregierung steht laut Scholz mit ihren internationalen Partnern „im engen Kontakt, um die weitere Eskalation des Konflikts zu verhindern“. Dies sei in den vergangenen „Tagen nicht einfacher geworden“. „Wir alle wissen, die Gefahr eines Großkonflikts in der ganzen Region bleibt unverändert da“, sagte Scholz. „Deshalb bemühen wir uns gemeinsam darum, dass im Nahen Osten ein solcher Flächenbrand nicht ausbricht.“

Den Jüdinnen und Juden in Deutschland sprach der Kanzler „die volle Solidarität unseres Staates“ zu. „Antisemitismus und blinden Israel-Hass werden wir niemals hinnehmen.“ (afp/dts/dl)



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