Israel will Bevölkerung auf den Golanhöhen verdoppeln
Das israelische Kabinett hat einen Plan zur Verdopplung der Bevölkerung auf den besetzten Golanhöhen einstimmig verabschiedet. Dies teilte das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu am Sonntag mit. „Im Lichte des Krieges und der neuen Front in Syrien“ handele es sich um eine „Entscheidung, die die Ortschaften auf den Golanhöhen und den Staat Israel stärkt“, hieß es in der Erklärung.
Netanjahu betonte, Israel habe „keinerlei Interesse an einer Konfrontation“ mit Syrien. „Die Politik Israels gegenüber Syrien wird von der sich entwickelnden Realität vor Ort bestimmt werden“, sagte er in einem von seinem Büro veröffentlichten Video.
Nach dem Sturz des syrischen Machthabers Baschar al-Assad vor einer Woche war Israel bereits in die Pufferzone zu Syrien auf den Golanhöhen vorgerückt. Netanjahu hatte seine Streitkräfte angewiesen, die Kontrolle über dieses Gebiet sowie „angrenzende strategische Positionen“ zu übernehmen.
Israel werde es „keiner feindlichen Kraft erlauben, sich an unserer Grenze festzusetzen“, begründete Netanjahu dieses Vorgehen. Das seit Jahrzehnten geltende Abkommen mit Syrien über die Pufferzone erklärte er für beendet.
Israel hatte 1967 im Verlauf des Sechstage-Krieges den Großteil der syrischen Golanhöhen besetzt und die Gebiete später annektiert. 1974 richtete die UNO eine Pufferzone zwischen dem israelisch annektierten und dem syrischen Teil der Golanhöhen ein. Dort sind UN-Blauhelme stationiert.
(afp/red)
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