Israel: Hisbollah bunkert Geld und Gold unter Klinik – Krankenhausleiter dementiert

Israels Armee will die Finanzstrukturen der proiranischen Schiiten-Miliz im Libanon zerstören. Gesucht wird auch nach dem Geld der Hisbollah. Unter einer Klinik in Beirut werden wohl Vermögenswerte von rund einer halben Milliarde Dollar gebunkert. Der Klinikleiter bestreitet die Vorwürfe.
Titelbild
Ein israelischer Sicherheitsmitarbeiter überprüft ein beschädigtes Haus im Bezirk Haifa in Israel nach einem Angriff der libanesischen Hisbollah am 22. September 2024.Foto: Jack Guez/AFP via Getty Images
Epoch Times22. Oktober 2024

Der Direktor des Al-Sahel-Krankenhauses südlich von Beirut bestreitet Vorwürfe der israelischen Armee, dass sich unter dem Klinikgebäude ein Bunker der Hisbollah-Miliz befindet. „Die israelischen Vorwürfe sind unwahr und ein Weg, die Angriffe auf den Libanon und dessen Einrichtungen zu rechtfertigen“, schrieb Fadi Alameh auf der Plattform X.

Dem Fernsehsender Al Jadeed sagte er: „Es ist ein privates Krankenhaus. Es gibt unterirdische Operationsräume, es gibt Patienten. Es gibt keine Tunnel, das sind erfundene Behauptungen.“ Alameh rief die libanesische Armee und die UN-Mission Unifil auf, das Gebäude zu durchsuchen, um zu belegen, ob es dort „Tunnel“ gebe oder nicht.

Der Leiter des Al-Sahel-Krankenhauses streitet Israels Vorwürfe eines Bunkers unter der Klinik ab.

Der Leiter des Al-Sahel-Krankenhauses streitet Israels Vorwürfe eines Bunkers unter der Klinik ab. Foto: Hassan Ammar/AP

Israelische Armee: Bargeld und Gold im Bunker

Nach Darstellung der israelischen Armee liegt unter dem Gebäude ein Bunker, in dem die Hisbollah Bargeld und Gold im Wert von Hunderten Millionen Dollar versteckt haben soll. Die Miliz konnte aus dem Bunker nach Angaben Israels zuvor auch Kämpfe befehligen. Die Armee legte keine Beweise für diese Angaben vor und veröffentlichte stattdessen eine animierte Grafik, die einen Bunker unter dem Krankenhaus zeigen soll.

Armeesprecher Daniel Hagari forderte die libanesische Regierung und internationale Organisationen am Abend auf, nicht zuzulassen, dass die Hisbollah dieses Vermögen für Terror und Angriffe gegen Israel nutzt.

Die israelische Luftwaffe beobachte das Gelände der al-Sahel-Klinik im Süden Beiruts genau, warnte der Sprecher. Man werde das Krankenhaus selbst aber nicht angreifen. „Ich möchte betonen: Wir sind nicht im Krieg mit dem libanesischen Volk“, sagte Hagari.

Der Direktor des Krankenhauses, Fadi Alameh, kündigte in einem Interview im libanesischen Fernsehen an, das Krankenhaus im Süden Beiruts vorsorglich evakuieren zu lassen.

Bei einer Presse-Führung durch das Gebäude sagte eine Reporterin des libanesischen Fernsehsenders Al Jadeed mit sarkastischem Unterton: „Lasst uns den Leuten die Tunnel zeigen.“ Im Hintergrund war medizinisches Gerät zu sehen. Neben einer Sauerstoffflasche stehend sagte sie, „dies sind keine Bomben, dies sind keine Raketen“.

Alameh zufolge hat die Klinik keinerlei Verbindungen zu politischen Parteien im Libanon. Er selbst ist neben seiner Funktion als Krankenhausdirektor aber auch Abgeordneter im Parlament für die schiitische Amal-Bewegung, die mit der Hisbollah verbündet ist.

Alle Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

Israel greift weiter im Libanon an

Israel geht gegen die Finanzstruktur der Hisbollah vor. Im Visier sind seit der Nacht zu Montag Zweigstellen der Vereinigung Al-Kard Al-Hassan, einer Art Bank der Hisbollah. Man habe fast 30 Ziele im gesamten Libanon bombardiert, erklärte Generalstabschef Herzi Halevi in einer Mitteilung vom frühen Abend.

Laut Hagari wurde dabei auch ein unterirdisches Depot mit Bargeld und Gold in Millionenwert getroffen. Die Vermögenswerte in dem bisher nicht angegriffenen Bunker unter der al-Sahel-Klinik in Beirut werden von der Armee auf rund eine halbe Milliarde Dollar beziffert.

Die Hisbollah habe den Bunker so eingerichtet, dass sie von dort Kämpfe befehligen konnte, sagte Hagari. Der vom Iran unterstützten Schiiten-Miliz solle keine Gelegenheit gegeben werden, sich zu reorganisieren, betonte der Armeesprecher. (dpa/red)



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