Israel bestellt belgischen und spanischen Botschafter ein

Israel hat die Botschafter Belgiens und Spaniens einbestellt, nachdem die Regierungschefs beider Länder Israel für seine Reaktion auf den Hamas-Angriff im Gazastreifen scharf kritisiert hatten.
Angehörige und Freunde der Geiseln, die von der Hamas festgehalten werden, nehmen an einem «Marsch für die Geiseln» von Tel Aviv nach Jerusalem teil.
Angehörige und Freunde der Geiseln, die von der Hamas festgehalten werden, nehmen an einem "Marsch für die Geiseln" von Tel Aviv nach Jerusalem teil.Foto: Ilia Yefimovich/dpa
Epoch Times24. November 2023

Israels Außenminister Eli Cohen habe „angeordnet, die Botschafter dieser Länder zu einem Gespräch über eine strenge Zurechtweisung einzuberufen“, teilte sein Büro am Freitag mit. Er warf dem belgischen Regierungschef Alexander De Croo und dem spanischen Ministerpräsidenten Pedro Sánchez vor, mit ihren Äußerungen „den Terrorismus“ zu unterstützen.

In einer separaten Erklärung verurteilte Premierminister Benjamin Netanjahu die Äußerungen von De Croo und Sánchez „aufs Schärfste“. Beiden warf er vor, „der Hamas nicht die volle Verantwortung für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit zuzuschreiben, die sie begangen hat, indem sie unsere Bürger massakriert und Palästinenser als menschliche Schutzschilde missbraucht hat“.

Sánchez hatte am Freitag bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi in Kairo Israel dazu aufgerufen, „einen umfassenden Ansatz zu verfolgen, der das Westjordanland und Ost-Jerusalem einschließt“, und „die Anerkennung des Staates Palästina durch die internationale Gemeinschaft und Israel“ gefordert. Zudem verurteilte er die „Tötung unschuldiger Zivilisten“ im Gazastreifen.

Belgiens Ministerpräsident De Croo rief Israel bei der gemeinsamen Pressekonferenz dazu auf, bei den Angriffen auf Ziele im Gazastreifen das „internationale humanitäre Recht“ zu achten. Die Zerstörungen in dem Palästinensergebiet durch den israelischen Militäreinsatz nannte er „inakzeptabel“.

Al-Sisi sagte bei der Pressekonferenz, der Nahost-Friedensprozess habe in den vergangenen 30 Jahren nicht die erhofften Ergebnisse gebracht. Daher sei es nötig, einen anderen Ansatz zu wählen. Dieser müsse „die Anerkennung des palästinensischen Staates durch die internationale Gemeinschaft und seine Aufnahme in die Vereinten Nationen“ umfassen.

Der spanische Außenminister José Manuel Albares bezeichnete die Kritik Israels als „falsch, irrelevant und inakzeptabel“. Er berief seinerseits die israelische Botschafterin in Madrid ein und verlangte von ihr eine Erklärung zu den „inakzeptablen und falschen Anschuldigungen“ ihrer Regierung.

Am 7. Oktober waren hunderte Mitglieder der von den USA und der EU als Terrororganisation eingestuften Hamas nach Israel eingedrungen und hatten dort Gräueltaten überwiegend an Zivilisten verübt, darunter zahlreiche Frauen und Kinder. Nach Angaben der israelischen Regierung wurden etwa 1200 Menschen getötet, rund 240 Menschen wurden als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. (afp)



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