Island: Regierung uneinig über Kopplung der Krone an den Euro
Die isländische Regierung ist sich uneinig über Maßnahmen zur Stabilisierung der schwankenden Währung. Während Finanzminister Benedikt Johannesson am Montag in Erwägung zog, die isländische Krone an den Euro oder das britische Pfund zu koppeln, wies Regierungschef Bjarni Benediktsson dies zurück.
Island war 2008 schwer von der Finanzkrise getroffen worden, hat mittlerweile aber wieder eine kräftig wachsende Wirtschaft. Im Zuge der Krise wurden damals drei Banken verstaatlicht, jahrelang galten außerdem Kapitalkontrollen.
Dank Tourismus, erhöhtem Konsum und attraktivem Umfeld für Investoren: Isländische Wirtschaft boomt wieder
Inzwischen boomt die Wirtschaft aber wieder: Der Tourismus, ein erhöhter Konsum und ein attraktives Umfeld für Investoren stärkten die Krone. Im vergangenen Jahr wuchs die isländische Wirtschaft um satte 7,2 Prozent, allein im letzten Quartal waren es elf Prozent.
Das Pfund, die schwedische Krone und der Euro verloren folglich an Wert, was wiederum dem exportierenden isländischen Fischereisektor Kopfzerbrechen bereitet. Die derzeitigen Kursschwankungen seien „unhaltbar“, daher sei eine Politik nötig, welche die Währung stabilisiere, sagte dazu Finanzminister Johannesson der „Financial Times“ vom Montag.
Er nannte Dänemark als Vorbild für die Währungsbindung – die dortige Krone war einst an die D-Mark gekoppelt, mittlerweile ist es der Euro.
Regierungschef Benediktsson besteht auf flexiblem Wechselkurs
Regierungschef Benediktsson sagte hingegen der Agentur Bloomberg, er wolle an einem flexiblen Wechselkurs festhalten, damit sich Island besser an Krisen anpassen könne. Die Krone habe beim „Zusammenbruch und der anschließenden Erholung“ in Island unbestritten eine Rolle gespielt, sagte er. Durch die schwache Währung in der Krise sei der Export gestiegen, was wiederum zu einem Aufschwung geführt habe.
Johannesson und Benediktsson sind verwandt, gehören aber verschiedenen Parteien an. Diese bilden zusammen die Regierungskoalition in Island. (afp)
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