Islamisten verüben Bombenanschlag in Pakistan – Mindestens 13 Tote und Dutzende Verletzte

In Pakistan verübten Islamisten einen Bombenanschlag während einer Protestkundgebung. Mindestens 13 Menschen starben und 82 weitere wurden verletzt. Das Außenministerium in Islamabad erklärte, im Kampf gegen Extremisten seien in Pakistan schon mehr als 60.000 Menschen getötet worden. Die Regierung habe 111 Milliarden Dollar (104 Milliarden Euro) in den Kampf gegen den Terror gesteckt.
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Islamisten verüben Anschlag in Pakistan. 13. Februar 2017.Foto: ARIF ALI/AFP/Getty Images
Epoch Times14. Februar 2017

Bei einem mutmaßlichen Selbstmordanschlag während einer Protestkundgebung im pakistanischen Lahore sind am Montag mindestens 13 Menschen getötet und 82 weitere verletzt worden. Unter den Todesopfern seien sechs Polizisten, teilte die Polizei mit. Zu der Tat bekannte sich die pakistanische Taliban-Gruppierung Jamaat-ul-Ahrar. Der Bombenanschlag sei „erst der Anfang“, drohte sie.

Die Behörden vermuteten einen Selbstmordattentäter hinter dem Anschlag. Die schwere Explosion ereignete sich auf einer der größten Straßen von Lahore. Dort hatten zum Tatzeitpunkt bei einer Demonstration von Apothekern hunderte Menschen gegen ein neues Gesetz zur Regulierung des Gesundheitssektors protestiert.

„Die Detonation war so stark. Ich habe Verletzte und Tote gesehen und Flammen am Explosionsort, Menschen haben geschrien“, sagte der Augenzeuge Muhammad Tariq der Nachrichtenagentur AFP. Auf Fernsehbildern war zu sehen, wie Verletzte weggebracht wurden. Nach Angaben von Rettungskräften wurden 82 Verletzte ins Krankenhaus gebracht.

Der hochrangige Polizeibeamte Amin Wains erklärte, es handele sich anscheinend um einen Selbstmordanschlag, der sich mutmaßlich gegen die Polizisten gerichtet habe, die die Demonstration sicherten. Auch der Justizminister der Provinz Punjab, Rana Sanaullah, sagte AFP, Polizisten am Anschlagsort hätten ihm gesagt, dass es sich dem Anschein nach um einen Selbstmordanschlag handelte. Dies werde nun untersucht.

Zu der Tat bekannte sich die Taliban-Gruppierung Jamaat-ul-Ahrar. Ihr Sprecher drohte mit weiteren Anschlägen. Erst vor drei Tagen hatte die Islamistengruppe eine Serie von Anschlägen auf Regierungseinrichtungen im ganzen Land angekündigt.

Jamaat-ul-Ahrar stand nach eigenem Bekunden auch hinter dem Anschlag auf Ostern feiernde Christen in einem Park in Lahore, bei dem im März vergangenen Jahres 75 Menschen getötet worden waren, darunter viele Kinder. Lahore liegt im Nordosten Pakistans und ist die Hauptstadt der Provinz Punjab.

Der pakistanische Regierungschef Nawaz Sharif nannte den Anschlag vom Montag in einer Erklärung eine „Tragödie“. Terrorismus sei für Pakistan nichts Neues. Pakistans Geschichte sei „eine des beständigen Kampfes“ gegen dieses Übel. „Wir werden nicht ruhen, bis wir uns selbst ein freies und sicheres Volk nennen können; das ist ein Versprechen“, fügte Sharif hinzu.

Das Außenministerium in Islamabad erklärte, im Kampf gegen Extremisten seien in Pakistan schon mehr als 60.000 Menschen getötet worden. Die Regierung habe 111 Milliarden Dollar (104 Milliarden Euro) in den Kampf gegen den Terror gesteckt.

In Pakistan werden immer wieder Bombenanschläge von Islamisten verübt. In den vergangenen zwei Jahren war die Zahl der Anschläge allerdings deutlich zurückgegangen, nachdem die pakistanische Führung eine Militäroffensive gegen die islamistischen Aufständischen im Land gestartet und ergänzend einen nationalen Aktionsplan aufgestellt hatte.

Der bislang schwerste Anschlag in Pakistan seit Jahresbeginn ereignete sich vor gut drei Wochen auf einem Gemüsemarkt in der Stadt Parachinar in den Stammesgebieten im Nordwesten des Landes. Dabei wurden 24 Menschen getötet. Zu der Tat bekannte sich eine Abspaltung der sunnitisch-islamistischen Untergrundorganisation Tehreek-e-Taliban Pakistan (TTP). (afp)



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