IS bekennt sich zu Angriff mit sechs Toten auf Moschee in Afghanistan

Berichten zufolge hat die Miliz „Islamischer Staat“ in der afghanischen Provinz Herat eine schiitische Moschee angegriffen. Über die Zahl der Angreifer herrscht Uneinigkeit.
IS-Zellen sind in Syrien und dem Irak weiter aktiv (Archivbild).
IS-Zellen sind in Syrien und dem Irak weiter aktiv (Archivbild).Foto: Uncredited/Militant website/AP/dpa
Epoch Times1. Mai 2024

Nach einem bewaffneten Angriff auf eine Moschee im Westen Afghanistans mit mindestens sechs Todesopfern hat sich die Dschihadistenmiliz „Islamischer Staat“ (IS) zu der Tat bekannt. Der regionale IS-Ableger reklamierte den Anschlag in der Provinz Herat im Bezirk Gusara am Dienstagabend für sich und erklärte, zahlreiche Bewaffnete hätten die Moschee mit Maschinengewehren gestürmt.

Damit widersprach die islamistische Miliz offiziellen Angaben, wonach es sich um einen einzelnen Angreifer gehandelt habe. Dem Innenministeriumssprecher Abdul Mateen Kani zufolge hatte am Montagabend gegen 21:00 Uhr (Ortszeit) „eine unbekannte bewaffnete Person auf zivile Gläubige in einer Moschee“ das Feuer eröffnet.

Sechs Menschen getötet

Dabei seien sechs Menschen getötet und ein weiterer Zivilist verletzt worden, erklärte der Minister am Dienstag im Onlinedienst X.

Ähnliches berichtete die staatliche Nachrichtenagentur „Bachtar News Agency“. Demnach ereignete sich der Angriff mit mindestens sechs Getöteten südlich der Provinzhauptstadt Herat. Der afghanische Medienkanal Tolo berichtete seinerseits unter Berufung auf örtliche Quellen, bei der Moschee handele es sich um eine Einrichtung der schiitischen Minderheit.

Einwohner sprechen von drei Bewaffneten

Einwohnern zufolge griffen drei Bewaffnete die Moschee an. Demnach ist auch ein dreijähriges Kind unter den Opfern.

Die IS stellt in Afghanistan eine große Gefahr dar. Häufig sind schiitische Gemeinden das Ziel von IS-Selbstmordanschlägen. Die sunnitische Dschihadistenmiliz betrachtet die Schiiten als Ketzer.

Bei ihrer Rückkehr an die Macht in Afghanistan hatten die Taliban im August 2021 versprochen, für mehr Sicherheit im Land zu sorgen sowie religiöse und ethnische Minderheiten zu schützen. Aus Sicht von Menschenrechtsorganisationen haben sie dieses Versprechen bisher jedoch kaum eingelöst.

Bei einem der schwersten Selbstmordanschläge auf ein Bildungszentrum in der afghanischen Hauptstadt Kabul waren 2022 mindestens 53 Menschen getötet worden, darunter 46 Frauen. Die Taliban machten den IS dafür verantwortlich. (afp)



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