IS-Anführer al-Bagdadi vermutlich bei US-Angriff in Syrien getötet

Der Anführer des "Islamischer Staat", Abu Bakr al-Bagdadi, ist Medienberichten zufolge vermutlich bei einem US-Angriff in Syrien getötet worden. Über den Aufenthaltsort al-Bagdadis wurde schon seit Jahren gerätselt.
Titelbild
IS-Chef Abu Bakr al-Bagdadi in einem undatierten Video der Terrororganisation.Foto: Uncredited/Al-Furqan media/AP/dpa/dpa
Epoch Times27. Oktober 2019

Der Anführer der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS), Abu Bakr al-Bagdadi, ist US-Medienberichten zufolge bei einem US-Angriff in Syrien getötet worden. „Newsweek“ berichtete unter Berufung auf einen Mitarbeiter der US-Armee, Al-Bagdadi sei bei dem streng geheimen Einsatz in der letzten von den Islamisten beherrschten Hochburg in Idlib getötet worden.

Das Verteidigungsministerium habe dem Weißen Haus mitgeteilt, dass das getötete „hochrangige Ziel“ mit „hoher Wahrscheinlichkeit“ Al-Bagdadi gewesen sei. Eine weitere Überprüfung stehe aber noch aus.

Einem hochrangigen Pentagon-Mitarbeiter zufolge habe es ein kurzes Gefecht gegeben, als die US-Streitkräfte das Gelände betreten hätten, wie „Newsweek“ berichtete. Al-Bagdadi habe sich dann mit einem Sprengstoffgürtel selbst getötet. Familienangehörige seien anwesend gewesen. Kinder seien nicht verletzt worden, aber zwei Frauen Al-Bagdadis seien getötet worden, möglicherweise durch die Explosion des Sprengstoffgürtels.

Der Aufenthaltsort des bereits mehrfach für tot erklärten Al-Bagdadi ist unbekannt. Mit dem von den USA ausgesetzten Kopfgeld von 25 Millionen Dollar (rund 22 Millionen Euro) ist er einer der meistgesuchten Terroristen der Welt. Zuletzt hatte der IS im April ein Video mit Al-Bagdadi verbreitet, in dem er dem Westen mit Angriffen drohte.

Wie der Fernsehsender CNN berichtete, will das US-Militär den Tod des IS-Anführers erst bestätigen, wenn alle Test abgeschlossen sind. US-Medienberichten zufolge könnte es auch in einer Ansprach von US-Präsident Donald Trumps, die das Weiße Haus am Samstagabend angekündigt hatte, um den Einsatz gegen al-Bagdadi gehen.

Der Einsatz sei im Geheimen vorbereitet und von US-Präsident Donald Trump angeordnet worden sein. Wie der Fernsehsender CNN berichtete, will das US-Militär den Tod des IS-Anführers aber erst bestätigen, wenn alle Tests abgeschlossen sind. Idlib ist die letzte Rebellenhochburg in Syrien. Der größte Teil von Idlib steht unter der Kontrolle des syrischen Al-Kaida-Ablegers Hajat Tahrir al-Scham (HTS).

Rätselraten um Dorf Barischa

Nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in London wurden am frühen Sonntagmorgen neun Menschen in Idlib bei einem Hubschrauberangriff erschossen. Der Angriff erfolgte demnach auf ein Haus und ein Auto am Rand des Dorfs Barischa. In dem Dorf hätten sich Kämpfer aufgehalten, die mit dem IS in Verbindung standen.

Die Hubschrauber hätten wahrscheinlich zur US-Armee gehört, erklärte der Leiter der Beobachtungsstelle, Rami Abdel Rahman. Es sei jedoch offen, ob sich al-Bagdadi zum Zeitpunkt des Angriffs in der Gegend befunden habe.

In der Öffentlichkeit trat der IS-Anführer nur einmal auf, als er im Juli 2014 in einer Moschee im nordirakischen Mossul ein „Kalifat“ in Syrien und im Irak ausrief.

Zuletzt hatte der IS im April ein Video veröffentlicht, das den schon mehrfach totgesagten al-Bagdadi zeigen soll. Darin rief er seine Anhänger auf, den Kampf trotz des Verlusts ihres „Kalifats“ fortzusetzen. Im September rief der IS-Anführer seine Anhänger in einer Audiobotschaft zur Befreiung gefangener Kämpfer und ihrer Familien auf. (afp)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion