Irland springt Großbritannien im Steuerstreit bei
Irland schlägt sich in der Diskussion um den Steuerwettbewerb innerhalb Europas auf die Seite Großbritanniens. „Steuern fallen in die nationale Zuständigkeit“, sagte der irische Europaminister Dara Murphy dem „Handelsblatt“ (Dienstagsausgabe). Die britische Premierministerin Theresa May hatte mit ihrer Ankündigung, den Körperschaftsteuersatz Großbritanniens auf den niedrigsten der großen Industrie- und Schwellenländer (G20) zu senken, zuletzt in Deutschland große Empörung in der Bundesregierung ausgelöst, die vor einem Steuerwettbewerb warnte.
Derzeit hat Irland den niedrigsten Steuersatz für Unternehmen in Europa. Europa müsse wettbewerbsfähig sein, sagte Murphy. „Unternehmen sehen nicht notwendigerweise eine Wahl zwischen Irland und Deutschland“, sagte er. Sie sehen aber sehr wohl eine Wahl darin, in der Europäischen Union zu investieren oder in Indien oder anderen Teilen der Welt. „Wenn also Europa nicht gemeinsam wettbewerbsfähig bleibt, dann besteht ein Risiko, dass viele Global Player sich gar nicht auf unserem Kontinent niederlassen.“ Irland bereitet sich derzeit intensiv wie kaum ein anderes Land auf den anstehenden Austritt der Briten aus der EU vor. „Der Brexit wird geschehen“, ist sich Murphy sicher. „Wir sind viel weiter als andere Länder in der Vorbereitung auf den Brexit wegen der potenziellen Auswirkungen, die er auf uns haben wird“, sagte er. Irland hat starke wirtschaftliche Verbindungen mit seinem Nachbarn. Dennoch versicherte Murphy, dass sein Land keine Einzelabsprachen mit Großbritannien treffen will. „Wir haben es ganz deutlich gemacht, dass wir nur als Teil der 27 verhandeln werden. Wir werden nicht separat mit dem Vereinigten Königreich verhandeln. Und wir denken, dass das auch niemand anders machen sollte“, sagte er. (dts)
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