Irans Justizminister wirft Gabriel Heuchelei vor: Parlamentspräsident sagt Treffen ab

Der iranische Justizminister hatte ein Treffen zwischen dem Parlamentspräsidenten des Landes und SPD-Chef Sigmar Gabriel heftig kritisiert. Deutschland habe dem einstigen irakischen Staatsführer Saddam Hussein in den 1990er Jahren Giftgas verkauft, das dieser gegen die Iraner eingesetzt habe und jetzt würde Gabriel über "Menschenrechtsverletzungen" sprechen.
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SPD-Chef Sigmar Gabriel auf einer Konferenz in Teheran am 3. Oktober 2016.Foto: ATTA KENARE/AFP/Getty Images
Epoch Times4. Oktober 2016

Ein Treffen von Vizekanzler Sigmar Gabriel mit dem iranischen Parlamentspräsidenten Ali Laridschani ist kurzfristig abgesagt worden. Eine offizielle Begründung gab es nicht.

Zuvor hatte der Bruder des Parlamentspräsidenten und Justizchef, Amoli Laridschani, den Besuch von Gabriel im Iran heftig kritisiert. Vor seiner Reise hatte der SPD-Chef in einem Interview gesagt, ein normales, freundschaftliches Verhältnis zu Deutschland werde erst dann möglich sein, wenn der Iran das Existenzrecht Israels akzeptiert. (Siehe: Gabriel verteidigt Iran-Besuch: Dialog über Frieden und Menschenrechte im Nahen Osten führen)

Laridschani sagte dazu: „Falls ich in der Regierung oder Außenminister wäre, hätte ich dieser Person nicht erlaubt, ins Land zu reisen,“ berichtet „Die Zeit“. Grund für die Kritik des Justizchefs war die Äußerung Gabriels über den Iran und Israel.

Laridschani erinnerte auch daran, dass Deutschland eines der Länder war, das dem ehemaligen irakischen Staatsführer Saddam Hussein während des Iran-Irak Kriegs in den 1990er Jahren Giftgas verkauft habe, und wirft Gabriel deshalb Heuchelei vor. Laut „Zeit“ sagte Laridschani: Hussein habe „das Gas gegen das eigene Volk und iranische Truppen eigesetzt.“ Und nun redet Deutschlands „Wirtschaftsminister von Menschenrechtsverletzungen“. (dpa/so)



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