Irans Außenminister lässt Johnson ausrichten: Teheran will „normale Beziehungen“ mit Großbritannien
Trotz des anhaltenden Tanker-Konflikts hat sich der iranische Außenminister Mohammed Dschawad Sarif für „normale Beziehungen“ mit Großbritannien ausgesprochen – und sich mit einer Botschaft an den wahrscheinlich künftigen neuen britischen Regierungschef Boris Johnson gewandt.
„Es ist sehr wichtig für Boris Johnson, wenn er in die Downing Street einzieht, zu verstehen, dass der Iran keine Konfrontation sucht“, sagte Zarif am Montag bei einem Besuch in Nicaragua.
Der Iran wolle „normale Beziehungen, die auf gegenseitigem Respekt gründen“, sagte Zarif. Er antwortete damit auf eine Frage von Reportern, ob er eine Botschaft für Johnson habe.
Der britische Ex-Außenminister ist Favorit im Duell um die Nachfolge der britischen Premierministerin Theresa May. Die konservativen Tories geben am Dienstag das Ergebnis der Urabstimmung und damit ihren neuen Parteichef bekannt. Der neue Tory-Vorsitzende übernimmt in der Folge auch die Regierungsgeschäfte von May.
Auch Hunt gegen Konfrontation
Der britische Außenminister Jeremy Hunt, der neben Johnson in die Urabstimmung der Tories eingezogen war, hatte am Montag ebenfalls betont, „keine Konfrontation“ mit Teheran im Tanker-Konflikt zu suchen. Zugleich kündigte er eine europäische Schutzmission für die Schifffahrt im Persischen Golf an.
Die Festsetzung des unter britischer Flagge fahrenden Tankers „Stena Impero“ durch den Iran am Freitag hatte in den vergangenen Tagen die Spannungen mit Teheran massiv verstärkt.
Während der Iran die Beschlagnahme des Schiffes in der Meerenge von Hormus verteidigte, sprach Großbritannien von „staatlicher Piraterie“. (afp)
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