Irans Außenminister: Vorerst keine Gespräche mit den USA
Der Iran sieht mit Verweis auf die Lage im Nahen Osten derzeit keine Grundlage für indirekte Gespräche mit den USA. „Derzeit sehen wir keine Grundlage für diese Gespräche, solange wir die aktuelle Krise nicht überwinden können“, sagte der iranische Außenminister Abbas Araghtschi am Montag bei einem Besuch in Omans Hauptstadt Maskat.
Zuletzt vom Sultanat Oman vermittelte Gespräche zwischen Israels engstem Verbündeten USA und Teheran seien „aufgrund der besonderen Bedingungen in der Region“ unterbrochen worden.
Irans Außenminister auf Tour durch Golfregion
Oman ist die jüngste Station von Araghtschis derzeitiger Reise durch die Golfregion. Sie erfolgt vor dem Hintergrund der anhaltenden Kämpfe im Nahen Osten und eines möglichen israelischen Vergeltungsangriffs auf den Iran nach dessen zweitem direkten Angriff auf Israel binnen sechs Monaten.
Der Iran hatte Israel am 1. Oktober mit rund 200 Raketen angegriffen und erklärt, es handele sich um eine Antwort auf die Tötung von Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah bei einem israelischen Luftangriff in Beirut. Israel kündigte daraufhin Vergeltung an.
Vor seinem Besuch im Oman hatte Araghtschi unter anderem Saudi-Arabien, Katar und den Irak besucht. In Maskat führte er seinem Ministerium zufolge Gespräche mit seinem Kollegen Badr Albusaidi über die Entwicklungen im Libanon und im Gazastreifen. Dabei habe Araghtschi ein „sofortiges Ende“ des Konflikts gefordert.
Omans Außenministerium erklärte seinerseits, die beiden Minister seien sich einig gewesen, dass die Diplomatie das wichtige Instrument zur Lösung von Konflikten in der Region sei.
Treffen mit Huthi-Vertretern
Überdies traf Araghtschi am Montag in Maskat einen hochrangigen Vertreter der von Teheran unterstützten jemenitischen Huthi-Miliz. Sein Ministerium veröffentlichte Bilder des Treffens mit dem Chefunterhändler der Huthis im Jemen, Mohammed Abdelsalam.
Die Huthis sind wie die Hisbollah Teil der vom Iran angeführten und gegen Israel gerichteten „Achse des Widerstands“, der auch die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas im Gazastreifen angehört. Die Miliz kontrolliert seit Jahren große Teile des Jemen und greift immer wieder Schiffe im Roten Meer und im Golf von Aden an.
Der Oman vermittelt seit Langem zwischen dem Iran und den USA, die ihre diplomatischen Beziehungen 1980 nach der Islamischen Revolution im Iran abgebrochen hatten. Im Juni hatte Teheran die Aufnahme indirekter Gespräche mit Washington über Muscat bekanntgegeben.
Das US-Nachrichtenportal „Axios“ berichtete damals, dass Regierungsvertreter aus dem Iran und den USA in Oman indirekte Gespräche darüber führen würden, „wie eine Ausweitung regionaler Angriffe vermieden werden“ könne. (afp)
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