Iran: Ölexporte um 25 Prozent gesunken – Rückgang auf 1,5 Mio. Barrel pro Tag denkbar
Innenpolitische Faktoren und die verschärfte Sanktionspolitik der USA setzen die Wirtschaft des Iran immer stärker unter Druck. Wie die Plattform „EA Worldview“ berichtet, sind die Ölexporte aus dem Land im Laufe des Sommers um fast 25 Prozent zurückgegangen.
Seit dem Abschluss des sogenannten 5+1-Nuklearabkommens mit den USA, Großbritannien, der Volksrepublik China, Russland und Deutschland im Jahr 2015 hat Teheran seine Ölexporte kontinuierlich gesteigert. Zuletzt lagen sie bei 2,5 Millionen Barrel pro Tag.
Im Mai erklärte US-Präsident Donald Trump jedoch seinen Rückzug aus der Vereinbarung und kündigte umfassende Sanktionen an – darunter auch solche gegen den Energie- und Finanzsektor, die am 5. November in Kraft treten sollen. Trump begründete den Schritt zum einen damit, dass sich das Abkommen nicht als wirksam erwiesen habe, um den Iran von seinem Streben nach einer Atombombe abzubringen. Zum anderen investiere das Regime in Teheran die Mehrerlöse infolge des Sanktionsabbaus nicht in die eigene Wirtschaft, sondern in die Destabilisierung von Nachbarländern und die Hilfe für terroristische Organisationen.
Wenig später waren die iranischen Exporte bereits auf 2,1 Millionen Barrel pro Tag gesunken, am 17. September berichtete die Bank of America Merrill Lynch von einem weiteren Rückgang. Allein in den letzten drei Monaten habe sich die exportierte Menge um 580 000 Barrel pro Tag verringert. In der Mitteilung an die eigenen Investoren hieß es:
Wir glauben, dass sich der vollständige Effekt der Sanktionen gegen iranisches Öl erst noch bemerkbar machen wird.“
Verschärfte Wirtschaftskrise könnte Proteste gegen das Regime intensivieren
Analysten rechnen damit, dass die tägliche Ausfuhr von Öl, sobald die Sanktionen in vollem Umfang greifen, auf bis zu 1,5 Millionen bpd fallen könnte. Dies würde das Regime mit erheblichen Einkommenseinbußen konfrontieren – in einer Situation, in der die Islamische Republik ohnehin schon mit Produktionsengpässen, Investitionsrückgang, hoher Arbeitslosigkeit und einer schwachen Währung zu kämpfen hat.
Die Lage könnte weitere Proteste zur Folge haben, wie sie seit dem Dezember des Vorjahres regelmäßig zu beobachten sind. Bürger protestieren dabei nicht nur gegen das repressive Regime selbst, sondern auch dagegen, dass die Führung sich selbst bereichere und die eigene Bevölkerung zugunsten ideologisch motivierter Projekte im Ausland vernachlässige.
Während einige iranische Regierungsbeamte vor steigenden Ölpreisen infolge der Sanktionen warnen, drohte der OPEC-Beauftragte des Landes, Hossein Kazempour Ardebili, einen Preisverfall auf den Weltmärkten an, sollten OPEC-Länder oder Russland einspringen, um den Rückgang des Angebots auszugleichen.
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