Iran greift Israel mit Raketen an – Tote bei „schrecklichem Terroranschlag“ in Tel Aviv

Schock in Tel Aviv: Bei einer Schießerei in Jaffa, einer zentralen Gegend von Tel Aviv, sind vier Menschen ums Leben gekommen. Der deutsche Botschafter in Israel spricht von einem „schweren Abend in Israel“. Fast zeitgleich heulen im ganzen Land die Sirenen.
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Polizei und Rettungskräfte am Tatort in Tel Aviv, wo zwei Angreifer nach einem tödlichen Angriff "neutralisiert" wurden.Foto: JACK GUEZ/AFP via Getty Images
Epoch Times1. Oktober 2024

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Bei einem Schusswaffen-Angriff am Dienstag in der israelischen Metropole Tel Aviv sind nach jüngsten Angaben der Polizei mindestens sechs Menschen getötet worden. Mindestens neun weitere wurden verletzt. Zwei „Terroristen“ seien „neutralisiert“ worden, teilte die Polizei in einer Erklärung weiter mit. Laut israelischen Angaben handelte es sich bei den Angreifern um zwei Palästinenser.

Der Angriff ereignete sich im Zentrum von Tel Aviv im Stadtviertel Jaffa. Bilder von Überwachungskameras zeigten, wie die beiden Angreifer aus einer Straßenbahn ausstiegen und mit Schnellfeuerwaffen auf Menschen schossen. Die Polizei hatte ursprünglich von vier Toten und sieben Verletzten bei dem „mutmaßlich terroristischen Angriff“ in Tel Aviv gesprochen.

Großeinsatz in Tel Aviv: Polizei am Tatort einer Schießerei an der Straßenbahnhaltestelle in Jaffa, die vier Todesopfer forderte. Foto: Leon Neal/Getty Images

Der deutsche Botschafter Steffen Seibert meldet aus Israel: „Schwerer Abend in Israel: Ein schrecklicher Terroranschlag in Jaffa hat mehrere Menschenleben gefordert, und Israel wird von Hunderten iranischen Raketen angegriffen. In unseren Schutzräumen hören wir lautere Explosionen als je zuvor. Bitte bleibt alle in Sicherheit!“

Biden ordnet Abschuss iranischer Raketen durch US-Armee an

Der Angriff ereignete sich kurz vor Beginn der iranischen Raketenangriffe auf Israel. Eine Korrespondentin der Deutschen Presse-Agentur berichtete, in Tel Aviv seien starke Explosionen zu hören. Auch die iranischen Nachrichtenagenturen Isna und Tasnim berichteten über den Beginn der Attacke. US-Präsident Joe Biden hat als Reaktion darauf die Armee seines Landes angewiesen, Israel zu Hilfe zu kommen und iranische Raketen abzuschießen. Das erklärte das Weiße Haus am Dienstag in Washington. Der Iran hatte zuvor begonnen, Israel mit Raketen zu beschießen, auch die Metropole Tel Aviv.

Am Dienstagnachmittag hatte die US-Regierung bereits vor einem „unmittelbar bevorstehenden“ Raketenangriff des Irans auf Israel gewarnt. Ein solcher direkter Angriff werde schwerwiegende Folgen für den Iran haben, heißt es in einer Mitteilung eines Regierungsvertreters, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Nach der Warnung vor dem Raketenangriff hatten die israelischen Behörden die Menschen im Großraum Tel Aviv angewiesen, in der Nähe von Schutzräumen zu bleiben.

Der iranische Angriff könne groß angelegt sein, warnte auch Armeesprecher Daniel Hagari. Die Luftabwehrsysteme seien vollständig vorbereitet und Flugzeuge der israelischen Luftwaffe patrouillierten am Himmel. Verteidigungsminister Joav Galant hatte am Abend mit Generalstabschef Herzi Halevi und hochrangigen Beamten über die Lage beraten.

Schon im April hatten Irans Revolutionsgarden (IRGC) zum ersten Mal in der Geschichte der Islamischen Republik einen direkten Angriff auf Israel ausgeführt. Dabei feuerten die IRGC-Luftstreitkräfte mehr als 300 Drohnen, Raketen und Marschflugkörper auf ihren Erzfeind. Der Angriff wurde erfolgreich abgewehrt. Der Iran reagierte damit auf die Tötung hochrangiger Generäle, die bei einem mutmaßlich israelischen Angriff in Syrien getötet worden waren.

Zuletzt erhebliche Schwächung von Irans Verbündeten

Israels Militär und Geheimdienste hatten zuletzt Irans Verbündete in der Region erheblich geschwächt. Ende Juli etwa wurde der Auslandschef der islamistischen Hamas in Teheran getötet. Irans Staatsführung schwor daraufhin Rache. Am vergangenen Freitag wurde mit Hassan Nasrallah, Chef der libanesischen Schiitenorganisation Hisbollah, ein weiterer und zentraler Verbündeter Teherans getötet. Zuvor hatten explodierende Funkempfänger, sogenannte Pager, Hunderte Hisbollah-Funktionäre verletzt und etliche auch getötet. Es war seither unklar, ob und wie Irans militärische Führung darauf reagiert.

Am Dienstag kam ein weiterer Schritt des israelischen Militärs hinzu: Erstmals seit fast zwei Jahrzehnten drangen israelische Bodentruppen wieder in den Libanon ein. Rund ein Jahr nach Beginn des Gaza-Kriegs verlagert sich damit der Schwerpunkt der Kämpfe in Richtung des nördlichen Nachbarlandes. Die Armee sprach von „begrenzten“ Angriffen in Grenznähe auf Ziele der schiitischen Hisbollah, die eng mit dem Iran verbündet ist.

Seit der Revolution von 1979 gelten die USA und Israel als Erzfeinde der Islamischen Republik. Mit Ausbruch des Gaza-Kriegs vor knapp einem Jahr drohte mehrfach, dass sich der Schattenkonflikt zu einem Flächenbrand entwickelt. Irans Revolutionsgarden sind die Elitestreitmacht des Landes und gelten als deutlich schlagkräftiger als die reguläre Armee. (dpa/afp/dl)



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