Atomeinigung: Iran-Experte erwartet «Mutter aller Lobbyschlachten» aus Israel
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu werde mit Sicherheit alles versuchen, um die Vereinbarung noch mit Hilfe des US-Kongresses zum Scheitern zu bringen, sagte Meir Javedanfar der Deutschen Presse-Agentur. „Ich denke, in den kommenden zwei Monaten werden wir Zeugen einer historischen „Mutter aller Lobbyschlachten“ werden“, sagte der Politikwissenschaftler, der an Hochschulen in Herzlija und Haifa unterrichtet. „Geführt von Netanjahu und einigen Verbündeten Israels in den USA.“
Netanjahu gilt als schärfster Kritiker am Verlauf der Atomverhandlungen. Auch in den Reihen des US-Kongresses gibt es viele Gegner der Übereinkunft. Der Kongress, der ein gesetzliches Mitspracherecht hat, könnte innerhalb von 60 Tagen das Abkommen zumindest theoretisch noch kippen, obwohl dies als unwahrscheinlich gilt.
Einen militärischen Alleingang Israels gegen den Iran hält Javedanfar auch nach Unterzeichnung eines Abkommens, das Netanjahu als gefährlich und schlecht einstuft, für äußerst unwahrscheinlich.
Bisher sei Netanjahu mit seiner diplomatischen Kampagne gegen das Abkommen gescheitert, „weil seine Positionen als zu unrealistisch gesehen wurden“. Der israelische Regierungschef habe als Teil der Vereinbarung einen kompletten Stopp der Urananreicherung gefordert, ein Ende der Unterstützung für Terrororganisationen sowie eine iranische Anerkennung des israelische Existenzrechts. „Dies wurde als Übererwartung eingestuft.“
(dpa)
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