Iran warnt Israel vor möglichem Vergeltungsangriff – weitere israelische Luftangriffe im Südlibanon

Falls Israel den Iran als Vergeltung für einen iranischen Raketenangriff angreifen sollte, werde Teheran entsprechend antworten, so der iranische Außenminister Abbas Araghtschi in einem Telefonat mit UN-Generalsekretär António Guterres.
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Der iranische Außenminister Seyed Abbas Araghchi am 13. Oktober 2024 in Bagdad.Foto: Murtaja LATEEF/AFP via Getty Images
Epoch Times16. Oktober 2024

Der iranische Außenminister Abbas Araghtschi hat mit einer „entschiedenen“ Antwort Teherans gedroht, falls Israel den Iran als Vergeltung für einen iranischen Raketenangriff angreifen sollte.

„Der Iran tut zwar alles, um den Frieden und die Sicherheit in der Region zu wahren, ist aber auch bereit, mit einer entschiedenen Reaktion auf jegliche Abenteuer“ des Erzfeindes zu antworten und Israel dazu zu bringen, „es zu bereuen“, sagte Araghtschi in einem Telefonat mit UN-Generalsekretär António Guterres, wie Araghtschis Büro am Mittwoch mitteilte.

Telefonat mit der UNO

Der Iran hatte am 1. Oktober etwa 200 Raketen auf Israel abgefeuert, die meisten konnten abgefangen werden. Nach Darstellung Teherans handelte es sich bei dem Angriff um  Vergeltung für die Tötung von Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah bei einem israelischen Luftangriff auf Beirut.

Israels Verteidigungsminister Joav Gallant hatte nach dem Angriff mit einer „tödlichen, präzisen und überraschenden“ Reaktion Israels gedroht.

In dem Telefonat am Dienstagabend rief Araghtschi den Angaben zufolge die UNO auf, sich dafür einzusetzen, „die Verbrechen und Aggressionen des israelischen Regimes zu stoppen und humanitäre Hilfe in den Libanon und den Gazastreifen zu schicken“.

Auch Besuche nach Ägypten und in die Türkei geplant

Der iranische Präsident Massud Peseschkian forderte ebenfalls ein Ende der israelischen Militäreinsätze. Es müsse mehr Druck auf die Verbündeten  Israels ausgeübt werden, um das Land dazu zu bringen, im Gazastreifen und im Libanon „das Töten zu beenden“, sagte Peseschkian nach Angaben seines Büros in einem Telefonat mit dem Sultan von Oman, Haitham bin Tarik.

Araghtschi war im Bemühen um eine Entschärfung der Spannungen in der Region in den vergangenen Wochen in den Libanon, nach Syrien, Saudi-Arabien, Katar, Irak und in den Oman gereist. Am Mittwoch traf er nach iranischen Angaben in Amman ein, wo er von seinem jordanischen Kollegen Ayman Safadi und König Abdullah II. empfangen worden sei. Zudem waren demnach Besuche in Ägypten und in der Türkei geplant.

Nach dem Großangriff der mit ihr verbündeten islamistischen Palästinenserorganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 hatte die Hisbollah mit ständigen Raketenangriffen eine zweite Front gegen Israel eröffnet. Israel beschoss in Reaktion darauf Ziele im Libanon.

In den vergangenen Wochen weiteten die israelischen Streitkräfte ihre Luftangriffe auf Hisbollah-Ziele massiv aus. Zudem starteten sie vor rund zwei Wochen Bodeneinsätze im südlichen Libanon gegen Stellungen der Miliz.

Mindestens fünf Tote bei israelischen Luftangriffen auf Nabatijeh im Südlibanon

Bei Angriffen der israelischen Luftwaffe auf die Stadt Nabatijeh im Süden des Libanon sind derweil laut dem libanesischen Gesundheitsministerium mindestens fünf Menschen getötet worden. Bei „einem Angriff des israelischen Feindes“ auf zwei Verwaltungsgebäude seien vorläufigen Angaben zufolge fünf Menschen getötet worden, hieß es in einer Mitteilung des Gesundheitsministeriums am Mittwoch. Rettungskräfte suchten in den Trümmern nach Überlebenden.

„Der Bürgermeister von Nabatijeh wurde, wie auch andere, zum Märtyrer. Es ist ein Massaker“, sagte die Gouverneurin Howaida Turk der Nachrichtenagentur AFP. Bürgermeister Ahmad Kahil habe sich mit weiteren Beamten für eine Sitzung des örtlichen Krisenausschusses in der Stadtverwaltung aufgehalten, als das Gebäude bombardiert worden sei.

Nabatijeh ist eine Hochburg der schiitischen Hisbollah-Miliz sowie der mit ihr verbündeten Amal-Bewegung. Turk zufolge gab es mindestens elf Angriffe auf die Stadt und ihre Umgebung. Durch die Angriffe habe sich ein „Feuer-Ring“ rund um Nabatijeh gebildet. Bereits am Wochenende war das Geschäftszentrum von Nabatijeh bei einem israelischen Luftangriff zerstört worden.

Die israelische Armee erklärte ihrerseits, sie habe in Nabatijeh am Mittwoch „dutzende terroristische Ziele der Hisbollah“ getroffen. Unter den Zielen seien Kommandozentralen und Waffenlager gewesen, welche die Miliz neben „ziviler Infrastruktur“ eingerichtet habe, hieß es in der Erklärung.

Nach dem Großangriff der mit ihr verbündeten islamistischen Palästinenserorganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 hatte die pro-iranische libanesische Hisbollah-Miliz mit ständigen Raketenangriffen eine zweite Front gegen Israel eröffnet. Israel beschoss in Reaktion darauf Ziele im Libanon.

In den vergangenen Wochen weiteten die israelischen Streitkräfte ihre Luftangriffe auf Hisbollah-Ziele massiv aus. Zudem starteten sie vor rund zwei Wochen Bodeneinsätze im südlichen Libanon gegen Stellungen der Miliz. (afp/red)



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