Iran droht mit Ausweisung des britischen Botschafters – London bestellt iranischen Botschafter ein
Nach der kurzzeitigen Festnahme des britischen Botschafters Rob Macaire in Teheran hat die iranische Regierung mit dessen Ausweisung gedroht. Das iranische Außenministerium rief die britische Botschaft in einer Erklärung am Montagabend zu einer „sofortigen Beendigung jeglicher Einmischung und Provokation“ auf. Andernfalls werde es die iranische Regierung nicht dabei belassen, Botschafter Macaire einzubestellen. Das iranische Volk dulde kein Eingreifen aus dem Ausland, insbesondere von Staaten mit einer „kolonialistischen“ Vergangenheit.
Die iranischen Behörden hatten Macaire am Samstag kurzzeitig in Gewahrsam genommen und ihm vorgeworfen, sich an illegalen Protesten beteiligt und diese provoziert zu haben. Macaire wies die Vorwürfe zurück. Vielmehr sei er zu einer Trauerwache für die Opfer des abgeschossenen ukrainischen Flugzeugs gegangen und habe diese verlassen, als dort regierungskritische Rufe laut geworden seien.
Iranischer Botschafter einbestellt
Das britische Außenministerium bestellte am Montag seinerseits den iranischen Botschafter ein, um gegen die vorübergehende Festsetzung Macaires zu protestieren. Dem Botschafter sollten die „schweren Einwände“ gegen diese Maßnahme vorgetragen werden, die einen „nicht hinnehmbaren Bruch“ der diplomatischen Gepflogenheiten darstellten, teilte das Amt von Premierminister Boris Johnson mit. Botschafter Hamid Baeidinedschad sollte versichern, dass so etwas nicht wieder vorkomme.
Nach dem Bekenntnis des Iran zum versehentlichen Abschuss eines ukrainischen Passagierflugzeugs hatte es in Teheran am Samstagabend Proteste gegen die Regierung gegeben. Mehrere hundert Menschen versammelten sich an der Amir-Kabir-Universität, um der 176 Toten zu gedenken.(afp)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion