Iran beschuldigt Israel wegen Zwischenfall in Atomanlage Natans

Titelbild
Eine allgemeine Ansicht der nuklearen Anreicherungsanlage von Natanz ist am 9. April 2007, 180 Meilen südlich von Teheran, Iran, zu sehen.Foto: Majid Saeedi / Getty Images
Epoch Times12. April 2021

In der iranischen Atomanlage Natans hat es laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Fars einen „Zwischenfall“ gegeben. Es gebe keine Verletzten und es seien keine Schadstoffe freigesetzt worden, meldete die Agentur unter Berufung auf den Sprecher der iranischen Atomenergiebehörde, Behruz Kamalvandi. Die Ursache des Zwischenfalls werde untersucht.

Kamalvandi sprach von einem „Zwischenfall in einem Teil des Strom-Verteilnetzes“ der Urananreicherungsanlage. Der Vorfall ereignete sich einen Tag, nachdem der Iran zur Beschleunigung der Urananreicherung in Natans neue Zentrifugen in Betrieb genommen hatte.

Bei dem Einsatz der modernen Zentrifugen handelt es sich um einen weiteren Verstoß Teherans gegen das internationale Atomabkommen von 2015, über dessen Wiederbelebung derzeit in Wien verhandelt wird. Unter dem damaligen Präsidenten Donald Trump waren die USA 2018 aus dem Abkommen ausgetreten, dass sich das iranische Regime nicht an das Abkommen halte und hatten neue Sanktionen verhängt. Seither hat sich auch Teheran offiziell aus seinen Verpflichtungen zurückgezogen.

In einer Produktionsstätte für moderne Zentrifugen in Natans hatte es im Juli vergangenen Jahres eine Explosion gegeben. Die iranischen Behörden sprachen damals von einem „Sabotageakt“, für den sie „Terroristen“ verantwortlich machten. Die Ergebnisse einer Untersuchung zu dem Vorfall wurden bislang aber nicht veröffentlicht.

Der Iran beschuldigt nach dem Zwischenfall in der Atomanlage Natans Israel. Wenn die Absicht des „Angriffs“ gewesen sei, eine Aufhebung der Sanktionen gegen den Iran zu verhindern, werde er „sein Ziel sicher nicht erreichen“, erklärte der Sprecher. Er versprach Israel „Vergeltung“, „wo und wann Teheran möchte“.

Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) zeigte sich am Montag angesichts des Zwischenfalls in Natans beunruhigt über mögliche Folgen für die Gespräche in Wien. Diese seien angesichts der aktuellen Entwicklung „von ganz besonderer Bedeutung“, sagte er in Berlin.

Die neue US-Regierung von Präsident Joe Biden hat grundsätzlich Bereitschaft signalisiert, dem Atomabkommen mit dem Iran wieder beizutreten. Washington dringt allerdings darauf, dass der Iran zunächst zu seinen Verpflichtungen aus dem Abkommen zurückkehren müsse. Der Iran wiederum macht die Aufhebung der US-Strafmaßnahmen zur Vorbedingung dafür, dass er sich wieder in vollem Umfang an das Abkommen hält.

US-Diplomaten waren in Wien in separaten Gesprächen in die Beratungen einbezogen, saßen aber nicht mit den Vertretern aus Teheran an einem Tisch. Die Gespräche sollen in dieser Woche fortgesetzt werden. (afp)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion