Iran: Anwalt erwartet Revision des Todesurteils gegen Rapper
Der Anwalt des iranischen Rappers Tumadsch Salehi rechnet mit einer Revision des Todesurteils gegen seinen Mandanten. „Wir haben eine 20-tägige Frist und wir werden diese Zeit nutzen, um Gerechtigkeit in diesem Fall walten zu lassen“, sagte sein Verteidiger Mostafa Nili in einem Interview in der Samstagausgabe der Tageszeitung „Etemad“.
Ein Revolutionsgericht in der zentraliranischen Stadt Isfahan hatte Salehi am Mittwoch zum Tode verurteilt. Die Anklage gegen ihn war „Korruption auf Erden“, auf die gemäß islamischer Rechtsauffassung das Todesurteil steht.
Den Verteidigern wurde jedoch seitens der Justiz erlaubt, Rechtsmittel gegen das Urteil einzulegen. Das Urteil löste sowohl im In- als auch Ausland eine Welle der Empörung aus.
Beobachter gehen von Revision aus
Beobachter in Teheran gehen von einer Revision aus. Ihrer Ansicht nach sei das Todesurteil gegen den Rapper eine Abschreckungspolitik des Systems, um die erneuten Kopftuchkontrollen besser umzusetzen und Frauen von neuen Protesten abzuhalten.
Salehi war während der Frauenbewegung und Protestwelle im Herbst 2022 festgenommen und später zunächst zu einer sechsjährigen Haftstrafe verurteilt worden. Zwischenzeitlich hieß es, der Musiker könne auf eine Begnadigung hoffen.
Der Rapper hatte in der Vergangenheit mit seinen kritischen Texten soziale und politische Missstände in dem Land angeprangert. In den sozialen Medien solidarisierte er sich früh mit den Demonstranten, die gegen den repressiven Kurs der Regierung sowie das islamische Herrschaftssystem protestierten. (dpa)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion