Irak: Behörden überprüfen nach Explosionen in Beirut Lager nach gefährlichem Material
Nach den verheerenden Explosionen in Beirut haben die irakischen Behörden am Donnerstag eine Überprüfung von Lagern mit explosiven Stoffen im eigenen Land angekündigt. Ein Notfallausschuss wurde beauftragt, die Lager mit gefährlichen Chemikalien unter anderem an Häfen und Flughäfen zu untersuchen, wie die Leitung der irakischen Grenzbehörde am Donnerstag mitteilte. In nur 72 Stunden soll die Untersuchung abgeschlossen sein, „um Geschehnisse wie im Libanon zu vermeiden“.
In Beirut waren am Dienstagabend 2.750 Tonnen beschlagnahmtes und ohne besondere Sicherheitsvorkehrungen gelagertes Ammoniumnitrat detoniert. Das Material war seit sechs Jahren in einem heruntergekommenen Lagerhaus am Hafen von Beirut untergebracht. Durch die gigantischen Explosionen wurden mindestens 137 Menschen getötet, 5.000 verletzt und bis zu 300.000 Menschen obdachlos. Die libanesische Bevölkerung macht nun die schon vorher massiv kritisierte Untätigkeit und Korruption der Behörden für die Katastrophe verantwortlich.
Überall im Irak sorgte die Nachricht von den Explosionen in Beirut für Schlagzeilen und für regen Austausch auf den Online-Plattformen. Viele Iraker waren – genau wie die Libanesen – in den vergangenen Monaten gegen Korruption und Inkompetenz der Regierung, gegen hohe Arbeitslosigkeit und die ständigen Stromausfälle auf die Straße gegangen.
Ähnlich wie im Libanon gehören die Sommer im Irak zu den heißesten weltweit. Explosionen durch in Wohngebieten gelagerte Waffen oder Munitionsbestände haben bereits mehrfach Schäden angerichtet.
Großajatollah Ali al-Sistani, Religionsoberhaupt der Schiiten im Irak und im Libanon, sprach den Libanesen am Donnerstag sein Beileid aus und rief zu Spenden für Beirut auf. (afp)
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