Irak bietet an, auch ausländischen IS-Kämpfern den Prozess zu machen
Der Irak hat nach Justizangaben damit begonnen, Gerichtsverfahren gegen hunderte mutmaßliche irakische Mitglieder der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) vorzubereiten.
Das Land hat der internationalen Anti-IS-Koalition nach Angaben aus Regierungskreisen angeboten, auch in Syrien inhaftierten ausländischen IS-Anhängern den Prozess zu machen. Im Gegenzug fordert Bagdad demnach die Erstattung der Kosten für die Prozesse und die anschließende Inhaftierung der Extremisten.
Im Nordosten Syriens sind rund tausend ausländische IS-Kämpfer inhaftiert. Zusätzlich halten die syrischen Kurden 9000 ausländische Frauen und Kinder von Dschihadisten gefangen. Die Kurden dringen seit langem darauf, dass die Heimatländer ihre Bürger zurückholen, doch haben die meisten Staaten dazu bisher keine Anstalten gemacht.
Behörden erhielten Vernehmungsprotokollen von fast 900 IS-Kämpfern
Den irakischen Behörden seien die Vernehmungsprotokolle von fast 900 irakischen IS-Mitgliedern übergeben worden, die bei der Flucht aus IS-Gebiet in Syrien gefasst wurden, sagte ein Vertreter der Justizbehörden am Sonntag der Nachrichtenagentur AFP. Das für Terrorismusfälle zuständige Gericht habe damit begonnen, Prozesstermine für Sammelverfahren festzulegen.
Die Verdächtigen waren im Laufe der vergangenen Monate von der kurdisch-arabischen Allianz Syrische Demokratische Kräfte (SDF) festgenommen und an den Irak überstellt worden. Weitere irakische Verdächtige befinden sich nach Angaben aus Sicherheitskreisen noch in der Gewalt der SDF, darunter auch ranghohe IS-Mitglieder. Auch sie sollten an den Irak übergeben werden.
Der Irak hatte in der Vergangenheit bereits tausende Iraker wegen IS-Mitgliedschaft vor Gericht gestellt. Hunderte wurden zum Tode verurteilt. (afp)
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