Investmentfirma hinter Pegasus-Hersteller NSO droht Auflösung

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21. Juli 2021 - Eine Frau prüft die Webseite der von Israel hergestellten Spionagesoftware Pegasus.Foto: Getty Images | AFP | Mario Goldman
Epoch Times28. Juli 2021

Die Investmentfirma hinter dem israelischen Unternehmen NSO, welches die Spähsoftware Pegasus herstellt, soll aufgelöst werden. Das erfuhr die Nachrichtenagentur AFP am Mittwoch aus einer Quelle, die der Firma nahesteht und die entsprechende Medienberichte bestätigte.

Die in London ansässige Novalpina Capital hatte NSO im Jahr 2019 gekauft. Grund für die Auflösung soll ein Streit zwischen den Gründern der Investmentgesellschaft sein. Ursprünglich soll das Unternehmen einem US-Investor gehört haben.

Unklar ist, wem künftig das in die Kritik geratene Unternehmen NSO gehören soll, das derzeit mit den Folgen eines beispiellosen Abhörskandals zu kämpfen hat. Laut gemeinsamen Recherchen von Medien aus zehn Ländern waren hunderte Journalisten, Aktivisten und Oppositionelle weltweit offenbar Opfer umfassender Abhöraktionen.

Geheimdienste und Polizeibehörden mehrerer Länder sollen demnach die von NSO angebotene Pegasus-Software verwendet haben, um Mobiltelefone der Betroffenen anzuzapfen.

Nach Informationen der „Financial Times“ haben die Investoren von Novalpina bis zum 6. August Zeit, um über die Zukunft der Vermögenswerte zu entscheiden. Demnach könnten sie den Fonds entweder in einem Notverkauf auflösen oder eine dritte Partei mit seiner Kontrolle beauftragen.

Die französische Zeitung „Les Echos“ berichtete, die Auflösung solle einen internen Streit der Gründer beenden. Der NSO-Skandal könnte der Zeitung zufolge „der Tropfen gewesen sein, der das Fass zum Überlaufen brachte“.

Das von Sicherheitsforschern enttarnte „Pegasus“-Programm war die erste bekanntgeworden Software, die laut Experten alle Informationen aus einem iPhone abschöpfen konnte. „Pegasus“ war demnach in der Lage, Nachrichten und E-Mails mitzulesen, Anrufe mitzuschneiden, Passwörter abzugreifen, Tonaufnahmen zu machen und den Aufenthaltsort des Nutzers zu verfolgen. 2016 soll die Sicherheitslücke bei den iPhones geschlossen worden sein.(afp/er)



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