Auch Armin Laschet (CDU) nahm teil: 90-Kilometer-Menschenkette für Abschaltung belgischer Atommeiler
Mit einer grenzüberschreitenden Menschenkette haben am Sonntag nach Angaben der Veranstalter rund 50.000 Menschen für die sofortige Abschaltung zweier belgischer Atommeiler demonstriert. Die 90 Kilometer lange Menschenkette reichte demnach von Aachen über das niederländische Maastricht und Lüttich in Belgien bis nach Tihange, wo eines der Kernkraftwerke steht. Von Seiten der Behörden gab es zunächst keine Angaben zur Teilnehmerzahl.
„Wir bedanken uns ganz herzlich bei 50.000 TeilnehmerInnen“, schrieb die grenzüberschreitende Initiative „Stop Tihange“ im Kurzbotschaftendienst Twitter. Der Protest unter dem Motto „Kettenreaktion Tihange“ richtete sich gegen die wegen Sicherheitsmängeln umstrittenen Atomkraftwerke Tihange 2 bei Lüttich und Doel 3 bei Antwerpen. Es sei „unverständlich“ und „inakzeptabel“, dass die belgische Regierung den Weiterbetrieb der Kraftwerke genehmigt habe, erklärten die Gegner.
Für die endgültige Abschaltung der beiden Atommeiler macht sich seit geraumer Zeit ein breites gesellschaftliches Bündnis aus Bürgern, Kommunen und Politik stark. Belgien plant, bis 2025 ganz aus der Atomenergie auszusteigen. Ursprünglich sollten die Reaktorblöcke Tihange 1 sowie Doel 1 und 2 schon 2015 stillgelegt werden, die Laufzeiten wurden jedoch von der Atombehörde des Landes um zehn Jahre verlängert.
Zu den Unterstützern der Menschenkette vom Sonntag zählte auch Nordrhein-Westfalens designierter Ministerpräsident Armin Laschet (CDU). „Die Reaktoren Tihange 2 und Doel 3 sorgen immer wieder für negative Schlagzeilen“, erklärte Laschet im Vorfeld. „Vor allem die Menschen in der gemeinsamen Grenzregion Nordrhein-Westfalen – Niederlande – Belgien sorgen sich angesichts der eklatanten Sicherheitsmängel um ihre Gesundheit“.
Zugleich kündigte Laschet an, die künftige schwarz-gelbe Landesregierung in Nordhein-Westfalen werde sich mit Nachdruck für die Abschaltung der Atomkraftwerke in Tihange und Doel einsetzen. „Wir erwarten, dass auch der Bund stärker als bisher auf die belgische Regierung einwirkt und auf eine Stilllegung der Reaktoren dringt.“ (afp)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion