Indiens Premier Modi trifft Putin
Der diesjährige indisch-russische Gipfel findet am Montag und Dienstag, 8. und 9. Juli, in Moskau statt. Die Beseitigung des Handelsungleichgewichts zwischen Indien und Russland und die Entlassung von Indern, die im Krieg in der Ukraine gekämpft haben, werden zu den Prioritäten von Premierminister Narendra Modi bei seinen Gesprächen gehören, berichtet „Reuters“.
Modis Besuch fällt mit dem NATO-Gipfel vom 9. bis 11. Juli in Washington, D.C. zusammen, bei dem der Krieg in der Ukraine im Mittelpunkt stehen wird. Der Zeitpunkt warf Fragen auf, welches Signal Indien damit aussenden könnte.
Der indische Außenminister Vinay Kwatra wies jedoch jeden Zusammenhang zurück und erklärte, Modis Besuch sei Teil des gemeinsamen Gipfelkalenders beider Länder.
„Der bilaterale Besuch ist nur eine Frage der Planung“, sagte er am 5. Juli vor Journalisten.
Neu-Delhi hat historische Beziehungen zu Moskau. Sie reichen bis in die Zeit der Sowjetunion zurück. In den letzten Jahrzehnten hat sich Indien im Zuge der wirtschaftlichen Liberalisierung und der Ausweitung seiner geopolitischen Beziehungen dem Westen, insbesondere den USA, angenähert.
Gleichzeitig hat es versucht, im eigenen Interesse seine strategische Autonomie zu wahren.
Indien hat sich mit Kritik an Russland wegen des Krieges in der Ukraine zurückgehalten. Es hat die Nachbarn aufgefordert, ihren Konflikt durch Dialog und Diplomatie zu lösen. Gleichzeitig hat Indien seine Käufe von billigem russischem Öl auf Rekordhöhe gesteigert.
Exporte stark zugenommen
Kwatra erklärte, dass der indisch-russische Handel in den Jahren 2023 bis 2024 stark zugenommen und fast 65 Milliarden US-Dollar erreicht habe. Dies sei vor allem auf die „starke Zusammenarbeit im Energiebereich“ zurückzuführen. Die indischen Exporte beliefen sich nur auf knapp vier Milliarden US-Dollar.
„Der Handel ist nach wie vor unausgewogen, und das ist eine Priorität in unseren Gesprächen mit der russischen Seite“, sagte er. Indien hoffe, dies durch eine Steigerung der Exporte in allen Sektoren, einschließlich Landwirtschaft, Technologie, Pharmazeutika und Dienstleistungen, zu korrigieren.
Auf die Frage, wie Indien mit den Sanktionen umzugehen gedenke, die von den G7-Ländern gegen Russland wegen der Invasion in der Ukraine verhängt wurden, sagte Kwatra, dass Neu-Delhi Gespräche mit der Gruppe zu diesem Thema geführt habe.
„Wir stehen in regelmäßigem Kontakt mit den G7-Ländern, um unsere nationalen Interessen und Bedürfnisse zu schützen und zu fördern […], ob es sich nun um Diamanten oder andere Industrien und Wirtschaftszweige handelt“, sagte er.
Modi werde auch die bevorstehende Entlassung indischer Staatsbürger ansprechen, die zum Dienst in der russischen Armee „verführt“ worden seien, sagte Kwatra.
In diesem Jahr wurden mehrere Fälle bekannt, in denen Inder mit dem Versprechen lukrativer Jobs oder einer Ausbildung nach Russland gelockt wurden, um dort gegen die Ukraine zu kämpfen. Mindestens vier Inder wurden in dem Krieg getötet.
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