„Inakzeptable Oligopolstellung“: Umwelt- und Entwicklungsverbände warnen vor Fusionen von Agrarkonzernen

Fast 200 Umwelt- und Entwicklungsverbände sowie weitere Organisationen in ganz Europa warnen in einem offenen Brief an die EU-Kommission vor geplanten Fusionen international tätiger Agrarkonzerne wie Bayer und Monsanto, Dow Chemical und DuPont sowie Syngenta und ChemChina. Das könnte "zu einer starken Monopolisierung führen", so die Verbände.
Epoch Times27. März 2017

Fast 200 Umwelt- und Entwicklungsverbände sowie weitere Organisationen in ganz Europa haben vor geplanten Fusionen von international tätigen Agrarkonzernen gewarnt.

Diese würden „zu einer starken Monopolisierung führen, die eine Reihe negativer Konsequenzen nach sich zieht“, hieß es in einem am Montag in Berlin verbreiteten offenen Brief an die EU-Kommission. Die Verbände forderten die Kommission darin zum Einschreiten auf.

Folgen von Fusionen: Drei Konzerne kontrollieren Großteil des Pestizidmarktes und des kommerziellen Saatguts

Konkret geht es um die Fusionspläne von Bayer und Monsanto sowie von Dow Chemical und DuPont sowie Syngenta und ChemChina. Deren Zusammenschlüsse würden „Marktmacht weiter konzentrieren und zu einer inakzeptablen Oligopolstellung führen“, warnen die beteiligten Verbände.

Dann würden nur noch drei Konzerne 70 Prozent des weltweiten Pestizidmarktes und mehr als 60 Prozent des kommerziellen Saatguts kontrollieren. „Die Fusionen würden die durch die industrielle Landwirtschaft verursachten Probleme weiter verschärfen, mit negativen Folgen für das Gemeinwohl und Verbraucher(-innen), Bauern und Bäuerinnen, die Umwelt und die Ernährungssicherheit“, hieß es weiter.

Die EU-Kommission dürfe bei ihrer Bewertung der Zusammenschlüsse nicht nur auf deren ökonomische Folgen blicken, sondern müsse dies „in ihrer Gesamtheit betrachten und ablehnen“.

Initiatoren des offenen Briefs

Zu den Initiatoren des offenen Briefes zählen die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL), die Aktion Agrar, die Umweltverbände BUND, Nabu und Greenpeace, der entwicklungspolitische Dachverband FIAN Deutschland, das ökumenische Inkota-Netzwerk, die Organisation Save Our Seeds sowie zahlreiche weitere Verbände aus verschiedenen europäischen Staaten.

Für die geplanten Agar-Fusionen laufen derzeit auf unterschiedlichen Ebenen die Genehmigungsverfahren. Neben europäischen sind daran auch US-Behörden beteiligt. (afp)



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