In Spanien soll armen Haushalten nicht mehr einfach der Strom abgestellt werden

Der Fall der 81-jährigen Rentnerin Rosa hatte im November in Spanien für Empörung gesorgt. Die Frau war bei einem Brand in der katalanischen Stadt Reus erstickt. Sie hatte in ihrer Wohnung Kerzen angezündet, weil ihr wegen unbezahlter Rechnungen der Strom abgestellt worden war.
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SymbolbildFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times24. Dezember 2016

Nach dem Tod einer Rentnerin will die spanische Regierung per Gesetz verhindern, dass Energieversorger armen Haushalten einfach den Strom abstellen können. Energieminister Álvaro Nadal stellte am Freitag einen Gesetzentwurf vor, mit dem Stromsperrungen bei „besonders schutzbedürftigen“ Haushalten verboten werden sollen.

Stromanbieter sollen sich künftig vorher an die Kunden selbst und die Sozialbehörde wenden, um herauszufinden, ob den Betroffenen das Geld für die Stromrechnung fehlt.

Der Fall der 81-jährigen Rentnerin Rosa hatte im November in Spanien für Empörung gesorgt. Die Frau war bei einem Brand in der katalanischen Stadt Reus erstickt. Sie hatte in ihrer Wohnung Kerzen angezündet, weil ihr wegen unbezahlter Rechnungen der Strom abgestellt worden war.

In Spanien bekommen bereits 2,3 Millionen Haushalte mit besonders geringem Einkommen einen 25-prozentigen Rabatt auf die Strom- und Gasrechnung. Eine Regelung, wie sie die konservative Regierung von Ministerpräsident Mariano Rajoy nun landesweit einführen will, gibt es in Katalonien bereits für Arbeitslose und arme Rentner.

Seit dem Beginn der Wirtschaftskrise 2008 ist das Einkommen vieler Spanier ist gesunken, die Arbeitslosenrate ist hoch. Der Strompreis ist offiziellen Statistiken zufolge jedoch seit 2006 um mehr als 50 Prozent gestiegen, Gas ist fast 30 Prozent teurer geworden. Nach Angaben von Verbraucherschützern haben die zwei größten Stromanbieter im vergangenen Jahr 506.481 Kunden den Strom abgestellt, das waren 5,6 Prozent mehr Stromsperrungen als 2014. (afp)



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