In Finnland schließt Europas letztes Lenin-Museum
Die Benennung nach dem sowjetischen Staatsgründer Wladimir Lenin habe nicht mehr die Geschichte widergespiegelt, „die wir vermitteln wollen“, sagte der Leiter des Hauses, Kalle Kallio, am Mittwoch der Nachrichtenagentur AFP. Viele Menschen seien abgeschreckt gewesen. „Sie dachten, es sei eine Art böser Tempel“, sagte er.
Obwohl das staatlich finanzierte Museum 2016 seinen Schwerpunkt von der Lebensgeschichte Lenins auf die Geschichte der Sowjetunion verlegt hatte und in keiner Weise mit dem russischen Staat verbunden ist, sei der Name vor allem nach dem Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine im Jahr 2022 „zu einer Belastung geworden“, sagte Kallio.
Das 1946 gegründete Museum befindet sich in dem Gebäude, in dem der damals im Exil lebende Lenin und Josef Stalin im Jahr 1905 bei einer geheimen Tagung der Bolschewisten zum ersten Mal zusammentrafen. Im Februar 2025 soll das Museum unter dem Namen „Nootti“ (auf Deutsch: Diplomatische Note) wiedereröffnet werden. Es soll sich auf die Entwicklungen zwischen Finnland und dem benachbarten Russland im 20. und 21. Jahrhundert konzentrieren.
In Russland entstanden rund um die Entscheidung zur Schließung und Umbenennung des Museums in Tampere laut Kallio zahlreiche Verschwörungserzählungen. Dort habe sich unter anderem die Nachricht verbreitet, dies sei „ein weiterer unfreundlicher Akt Finnlands nach unserem Nato-Beitritt und dass die Entscheidung tatsächlich in Washington getroffen wurde“, sagte er.
Finnland und Russland teilen eine rund 1340 Kilometer lange gemeinsame Grenze. Das Land war im April 2023 unter dem Eindruck des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine nach jahrzehntelanger Bündnis-Neutralität der Nato beigetreten. (afp)
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