Impfpflicht international: Was gilt wo?
In verschiedenen Ländern gelten verschiedene Regeln, was die Impfung gegen COVID-19 angeht. Einerseits beschlossen Staaten die Impfpflicht für verschiedene Berufsgruppen, andererseits gibt es auch mindestens vier Länder, die eine allgemeine Impfpflicht gegen SARS-CoV-2 für die gesamte Bevölkerung anordneten.
Hinzu kommen Staaten, deren Regierungen über eine indirekte Impfpflicht agieren, indem sie die Regeln für den Lebensalltag der Menschen verschärfen. Ein Überblick.
Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen
Frankreich: Alle Mitarbeiter von Krankenhäusern, Alten- oder Pflegeheimen müssen sich bis zum 15. September impfen lassen. Das gilt auch für Feuerwehrleute. Bei Nichtimpfung droht Gehaltsentzug oder Arbeitsverbot. Eine Erweiterung auf die Gastronomie wird noch debattiert.
Im französischen Montélimar begannen am 23. Juli Hunderte Angestellte vor ihrem Krankenhaus einen unbefristeten Streik gegen die Impfpflicht für Pflegepersonal. Organisiert wird der Protest von der Gewerkschaft CGT-GHPP. Mittlerweile kommt es zu Massenprotesten.
Griechenland: Alle Mitarbeiter in Altersheimen müssen sich bis Mitte August und alle im Gesundheitswesen ab dem 1. September impfen lassen.
Italien: Ärzte und medizinisches Personal müssen sich seit dem 25. Mai impfen lassen. Dazu gehören auch Apotheker, Psychologen, Tierärzte und Beschäftigte im Sanitäts- und Pflegebereich. Rund 300 Betroffene haben dagegen geklagt.
Russland: In Moskau wurde am 16. Juni eine Impfpflicht für den Dienstleistungssektor angeordnet. In St. Petersburg und anderen Gegenden wurden ähnliche Auflagen eingeführt.
Lettland: Berufssoldaten müssen bis zum 1. August vollständig geimpft sein, sonst werden sie entlassen.
USA: Hier gibt es nur vereinzelte Zwangsmaßnahmen. In San Francisco müssen sich die 30.000 Angestellten der Stadt impfen lassen, wenn die Impfstoffe vollständig zugelassen sind. In Texas kündigte ein Krankenhaus über 150 Mitarbeitern, nachdem sie die Impfung verweigerten. Verschiedene Krankenhausverbände kündigten die Impfpflicht an. Einige Universitäten lassen nur geimpfte Studenten für das nächste Semester zu.
England: Alle Mitarbeiter in Seniorenheimen, auch Dienstleister, Friseure und freiwillige Helfer, müssen sich impfen lassen.
Allgemeine Impfpflicht für alle über 18 Jahre
Tadschikistan: Die Impfpflicht wurde per Regierungsdekret eingeführt, nähere Bestimmungen sind unbekannt.
Turkmenistan: Am 7. Juli wurde eine Corona-Impfpflicht für alle Bewohner ab 18 Jahren „ohne medizinische Kontraindikation“ eingeführt.
Vatikan: Die Impfpflicht für alle Bewohner und Beschäftigen gilt bereits seit dem 8. Februar.
Philippinen: Präsident Rodrigo Duterte erklärte am 22. Juni: „Ihr könnt wählen: Ihr lasst euch impfen – oder es geht ins Gefängnis.“
Indirekte Impfpflicht
Griechenland: Die Regierung beschloss „immune-only“-Orte, die nur vollständig Geimpften zur Verfügung stehen. Restaurants, Kinos und Theater, die das „immune-only“-Modell wählen, dürfen ihre Kapazität auf 85 Prozent erhöhen.
Saudi-Arabien: Ab August erhalten nur noch Geimpfte Zutritt zu öffentlichen Verkehrsmitteln, staatlichen und privaten Einrichtungen, darunter Bildungs- und Unterhaltungsstätten – und damit zum Arbeitsplatz.
China: Von Peking werden Impfquoten vorgegeben, erfüllen Kommunen diese nicht, gibt es Probleme. Provinzen und Städte handhaben das Thema Impfen unterschiedlich. In Hancheng erhalten beispielsweise nur Geimpfte Zugang zum öffentlichen Nah- und Fernverkehr, zu Supermärkten, Hotels, Schulen und Behörden.
In Tianjin erhalten Familienmitglieder rote Sternchen, wenn sie geimpft sind; zudem soll jeder Lehrer, Kindergärtner, Mitarbeiter aus Krankenhäusern sowie staatliche Angestellte mindestens zwei Personen in seinem Umfeld zur Impfung überreden. Schüler gelten als „Pionier der Seuchenbekämpfung“, wenn ihre Familie vollständig geimpft ist.
Singapur: Alle Lockerungen der Corona-Maßnahmen gelten nur für Geimpfte, zum Beispiel Reisen, Restaurants, Fitnessstudios, Teilnahme an Veranstaltungen wie Gottesdiensten.
Pakistan: Für Inlandsflüge sind Impfnachweise ab dem 31. Juli Pflicht. In der Provinz Belutschistan dürfen nur Geimpfte öffentliche Verkehrsmittel nutzen und Ämter, Einkaufszentren und Parks betreten. In der Provinz Sindh gibt es für Beamte, die die Impfung verweigern, keinen Lohn mehr. In der Provinz Punjab wird Ungeimpften gedroht, den Telefonanschluss zu kappen. (ks)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion