Im Kampf gegen Klimawandel wirbt Bill Gates für Kernkraft
US-Investor Bill Gates setzt auf die Renaissance der Kernkraft im Kampf gegen den Klimawandel. Atomreaktoren abzuschalten „macht es schwerer, Versorgungssicherheit und günstige Preise zu gewährleisten“, sagte der Microsoft-Gründer dem „Handelsblatt“ (Freitagsausgabe). Keine Lösung dürfte ausgeschlossen werden, solange Kosten und Sicherheit nicht genau geprüft worden sind. Kritik lässt Gates an der deutschen Energiewende erkennen.
„Der Strombedarf wird dramatisch steigen, weil wir nicht nur unsere Autos damit antreiben, sondern auch Häuser damit beheizen und viele Fabriken darauf umstellen müssen.“ Angesichts der hohen Energiepreise warnte der Microsoft-Gründer vor einer neuen „Gelbwesten“-Bewegung: „Wir wissen nicht, wie weit die Bereitschaft geht, Opfer für den Klimaschutz zu erbringen.“
Den Bau von Gaskraftwerken, ein zentrales Element der deutschen Klimastrategie, sieht Gates skeptisch: „Erdgas ist keine echte Brückentechnologie“, argumentierte er kurz vor der Weltklimakonferenz COP26 in Glasgow. „Kredite für neue Kraftwerke laufen 30 oder 40 Jahre, während Deutschland die Verpflichtung eingegangen ist, bis 2045 klimaneutral zu werden.“ Um dieses Ziel zu erreichen, könnte der Lebenszyklus eines neuen Kraftwerks unnatürlich kurz sein, sagte Gates weiter. (afp/oz)
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