Im Iran beschlagnahmter Tanker aus Südkorea freigelassen
Ein monatelang im Iran festgehaltener Tanker aus Südkorea ist freigelassen worden. Die Beschlagnahme der „Hankuk Chemi“ sei aufgehoben worden, und das Schiff sei am Freitag „sicher ausgelaufen“, teilte das Außenministerium in Seoul mit. Auch der Kapitän des Tankers wurde den Angaben zufolge auf freien Fuß gesetzt.
Die iranischen Revolutionsgarden hatten das Schiff Anfang Januar mit der Begründung unter ihre Kontrolle gebracht, dieses habe „wiederholt“ gegen Umweltauflagen verstoßen. Die iranische Regierung forderte nach der Beschlagnahme die Freigabe von Milliardenguthaben, die in Südkorea auf der Grundlage von US-Sanktionen gegen den Iran eingefroren worden waren. Der Gouverneur der iranischen Zentralbank, Abdolnasser Hemmati, bezifferte den Betrag auf umgerechnet 5,7 Milliarden Euro.
Die iranische Regierung bestritt jedoch, dass die Beschlagnahme des Tankers mit der Blockade der Guthaben zu tun hatte. In seiner jetzigen Erklärung zur Freilassung des Schiffes und seines Kapitäns erwähnte das südkoreanische Außenministerium diese Guthaben nicht.
Im Februar hatte die Regierung in Seoul mitgeteilt, dass eine Lösung zur Freigabe von Milliarden Dollar aus iranischen Ölverkäufen gefunden werden solle und dass dafür auf die Zustimmung aus Washington gewartet werde. Mehrere südkoreanische Medien berichteten nun, dass Ministerpräsident Chung Sye Kyun bald nach Teheran reisen werde.
Die „Hankuk Chemi“ war laut der iranischen Nachrichtenagentur Fars im Persischen Golf festgesetzt und in einen iranischen Hafen gebracht worden. Der Tanker hatte demnach 7200 Tonnen petrochemische Produkte geladen. Um Druck auszuüben, entsandte Südkorea daraufhin einen Zerstörer mit 300 Menschen an Bord in die Golfregion.
Der Crew der „Hankuk Chemi“ – mit Ausnahme des Kapitäns – wurde dann bereits Anfang Februar von der iranischen Regierung erlaubt, das Schiff zu verlassen. Das Außenministerium in Teheran bezeichnete dies damals als „humanitäre Maßnahme“. Die meisten Besatzungsmitlieder blieben in den vergangenen Wochen jedoch an Bord, um das Schiff in Schuss zu halten. (afp)
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