Illegale Migration: Paris und London vereinbaren strengere Kontrollen am Ärmelkanal
Angesichts der steigenden Zahl illegaler Migranten haben Großbritannien und Frankreich strengere Kontrollen am Ärmelkanal vereinbart. Das Abkommen sieht vor, dass Frankreich seine Strände stärker überwacht, dabei sollen auch Drohnen und Radargeräte zum Einsatz kommen. Die britische Innenministerin Priti Patel begrüßte die Einigung. Gemeinsames Ziel sei es, dafür zu sorgen, dass sich „Kanalüberquerungen nicht mehr lohnen“.
Das Thema hatte zu politischen Spannungen geführt, da Großbritannien Frankreich beschuldigte, nicht genug zu tun, um die Überfahrten zu stoppen.
Zahlreiche Migranten hatten in den vergangenen Monaten versucht, über die gefährliche und stark befahrene Schifffahrtsroute nach Großbritannien zu gelangen. Im vergangenen Jahr wurden vier Todesfälle verzeichnet, in diesem Jahr sind es sieben.
Die französischen Behörden retteten nach eigenen Angaben erneut 45 Migranten aus dem Ärmelkanal, darunter eine schwangere Frau und mehrere Kinder. Das seeuntüchtiges Boot der Flüchtlinge geriet demnach vor Dünkirchen in Seenot. Mehrere Migranten litten demnach an Unterkühlung, waren sonst aber wohlauf. Sie wurden zurück nach Calais gebracht.
Im September gaben die französischen Behörden an, über 1300 Migranten bei dem Versuch, den Ärmelkanal zu überqueren, aufgehalten zu haben. Eine Handvoll von ihnen wollte demnach die rund 30 Kilometer schwimmend zurücklegen. Rund 6200 hätten zwischen Januar und August die Überfahrt mit Schlauchbooten, Kajaks oder sogenannten Paddleboards versucht, einige sogar nur mit Schwimmwesten. (afp)
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