Illegale Migranten: Zehn Tote in Lkw in Texas gefunden – Fahrer droht Todesstrafe
Die texanische Polizei machte am Sonntag einen grausigen Fund: Sie fand acht Leichen in einem abgestellten Sattelschlepper in San Antonio. Bei den Toten handelt es sich um illegale Migranten.
Ein weiterer Toter wurde später in einem nahen Wald entdeckt, ein weiterer Mann starb im Krankenhaus. Dem Fahrer des Wagens drohe nun die Todesstrafe, berichtete die „New York Times“ (NYT) am Montag.
65 Grad Celsius im Inneren des Lkw
Der Lastwagen war vor einer Filiale der Supermarktkette Walmart abgestellt. Nach Angaben des örtlichen Feuerwehrchefs Charles Hood funktionierte die Klimaanlage nicht. Er schätzte die Temperatur in dem mit Menschen vollgepferchten Anhänger auf bis zu 65 Grad Celsius, berichtete die AFP.
Den grausigen Fund in dem Lkw machte die Polizei, nachdem sie von einem Walmart-Mitarbeiter angerufen worden war. Der Angestellte war nach Angaben des örtlichen Polizeichefs William McManus von jemandem aus dem Lkw angesprochen worden, der um Wasser gebeten hatte.
29 Migranten aus dem Lkw wurden ins Krankenhaus gebracht, viele von ihnen schwebten in Lebensgefahr. Laut Hood zählten zu der Gruppe auch mindestens zwei Kinder.
„Unsere Rettungskräfte und Feuerwehrleute haben festgestellt, dass jeder von ihnen eine Herzfrequenz von mehr als 130 Schlägen in der Minute hatte“, sagte Hood. „Wir können von Glück reden, dass wir nicht 38 Tote eingeschlossen in dem Lastwagen gefunden haben“, so Hood laut der „Tagesschau“.
Fahrer: „Ich habe nichts über die Ladung gewusst“
Bei dem Fahrer handelt es sich um den 60-jährigen James M. Bradley, der aus dem US-Bundesstaat Florida stammt. Menschenhändler sollen den Lastwagen mit mehr als 100 Personen vollgestopft haben. 30 oder 40 Personen flohen aus dem Anhänger, als Bradley das erste Mal die Tür öffnete.
Einige Migranten erzählten den Polizeibeamten, dass der Lkw zeitweise sogar mit 180 bis 200 Personen vollbepackt war, so die „NYT“.
Um ihre kriminellen Gewinne zu maximieren, stopften diese Menschenhändler den Sattelschlepper mit mehr als 100 Personen voll, was unter der erdrückenden texanischen Sommerhitze zum Tod von zehn Personen führte – 29 Menschen mussten ins Krankenhaus eingeliefert werden.“
(Thomas D. Homan, kommissarischer Leiter der US-Heimatschutzbehörde)
Er sei nur als Fahrer eingestellt worden und habe nichts über seine Ladung gewusste, meinte Bradley laut der „NYT“.
Nachdem Bradley seinen Lkw auf dem Walmart-Parkplatz abgestellt hatte, habe er Schläge aus dem Sattelschlepper gehört. Er habe ihn aufgemacht und sei überrascht gewesen, als plötzlich Menschen ins Freie strömten, so die „NYT“.
Überwachungskameras zeigten, dass einige Fahrzeuge in der Nähe des Lkw parkten, um einige Migranten abzuholen. Jedes Mal seien einige von ihnen in den nahgelegenen Wald geflohen. Nach diesen Personen werde nun gesucht, meinte der Polizeichef von San Antonio. Die „NYT“ berichtete am Sonntag.
Die Polizei vermutet, dass die Insassen von Schleppern über die mexikanische Grenze gebracht worden waren, die zwei Stunden Fahrt von San Antonio entfernt liegt.
„Erschütternde Tragödie“, die dauern passiere
US-Heimatschutzminister John Kelly sprach von einer „Tragödie“, welche die „Brutalität“ der Schleusernetzwerke zeige. „Diese Schmuggler nehmen keine Rücksicht auf menschliches Leben und streben nur nach Profit“, erklärte er.
Auch der texanische Gouverneur Greg Abbott sprach von einer „erschütternden Tragödie“. Die Täter würden „mit aller Härte“ bestraft. McManus sagte, es handele sich nicht um einen Einzelfall. „Das passiert dauernd“, so der Polizeichef.
Menschenschmuggel wird nach dem US-Recht hart bestraft. Sollte dem Fahrer eine direkte Verantwortung für den Tod der Migranten nachgewiesen werden, könnte ihm sogar die Todesstrafe drohen.
(afp/as)
Mehr dazu:
Illegale Migranten in den USA: Auch Europäer werden abgeschoben
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion