Ikonisches Foto aus dem 2. Weltkrieg sorgt für Wirbel – Biden-Regierung hebt Verbot wieder auf

Ein berühmtes historisches Foto, das symbolisch für das Ende des Zweiten Weltkriegs steht, sollte auf Behördenanweisung aus öffentlichen Einrichtungen in den USA entfernt werden. Nach einem Aufschrei ruderte die Regierung jetzt zurück.
Titelbild
Ein Schwarz-Weiß-Abzug eines Matrosen und einer Krankenschwester, die sich am V-J Day (Sieg-über-Japan-Tag) auf dem Times Square küssen, im Hulton Archiv in London am 13. Mai 2011.Foto: Oli Scarff/Getty Images
Von 9. März 2024

Die Regierung von US-Präsident Joe Biden hat das Verbot eines berühmten Bildes aus dem Zweiten Weltkrieg wieder aufgehoben, das in allen öffentlichen Einrichtungen für Angelegenheiten von Kriegsveteranen (VA) entfernt werden sollte.

Das Foto zeigt einen Matrosen und eine Krankenschwester, die sich am 14. August 1945, nach der Kapitulation Japans, auf dem Times Square in New York City küssen.

„Lassen Sie mich klarstellen: Dieses Bild wird nicht aus VA-Einrichtungen verbannt. Wir werden es in VA-Einrichtungen behalten“, schrieb Denis McDonough, Minister für Kriegsveteranenangelegenheiten auf der Plattform X, früher Twitter.

Als das anfängliche Verbot am Dienstag, 5. März, auf X die Runde machte, hagelte es Kritik, unter anderem auch von Kriegsveteranen.

„Für einen Veteranen ist das lächerlich. Man sollte nicht versuchen, unsere Geschichte auszulöschen“, schrieb Brian Sims.

„Dieses Foto ist historisch und die Leute, die alles verbieten, benötigen ein neues Hobby“, sagte ein anderer Nutzer.

Was war geschehen?

Das VA-Ministerium hatte 29. Februar in einem Rundschreiben an alle VA-Einrichtungen diese aufgefordert, das als „V-J Day in Times Square“ bekannte Foto zu entfernen. Angeblich hätten Behördenmitarbeiter das Bild beanstandet, weil der Kuss nicht einvernehmlich war.

„Das Ausstellen des Fotos in Einrichtungen für Veteranenangelegenheiten sollte ursprünglich das Ende des Zweiten Weltkriegs und die triumphale Rückkehr der amerikanischen Soldaten feiern und würdigen“, hieß es in dem offiziellen Schreiben. Allerdings würden sich die Sichtweisen auf historische Ereignisse ändern.

Das US-Justizministerium definiere sexuelle Übergriffe als nicht einvernehmliche Handlungen, heißt es in dem Rundschreiben. Um „die psychologische Sicherheit der Mitarbeiter und Veteranen“ zu gewährleisten, sollten Fotos, die diese Szene wiedergeben, aus allen VA-Einrichtungen entfernt werden.

„Diese Maßnahme spiegelt unser Engagement für die Schaffung eines respektvollen und sicheren Arbeitsplatzes wider und steht im Einklang mit unseren umfassenderen Bemühungen, eine Kultur der Inklusion und der Achtsamkeit zu fördern“, so die VA-Beamtin RimaAnn O. Nelson.

Die Geschichte des Fotos

Die angebliche Krankenschwester in dem Foto, Greta Friedman, starb im Jahr 2016. Kurz vor ihrem Tod sagte sie in einem Interview, dass „es nicht meine Entscheidung war, geküsst zu werden“. Der Matrose sei einfach zu ihr gekommen, habe sie gefasst und geküsst.

Der ebenfalls verstorbene Matrose George Mendonsa erklärte in einem Interview, er habe Friedman wegen ihrer Uniform geküsst. Schließlich hätten sich Krankenschwestern während des Krieges um die Verwundeten gekümmert.

„Ich glaube nicht, dass ich etwas gesagt habe. Es ist einfach passiert. Sie ging ihren Weg und ich ging meinen“, so Mendonsa. „Alle waren aufgeregt. Alle waren in bester Stimmung. Es war nichts Falsches daran, Leute zu küssen. Es war alles ein guter, sauberer und ehrlicher Spaß.“

Mendonsa und Friedman blieben nach eigenen Angaben über die Jahre hinweg in Kontakt. Sie trafen sich auch 1980, um das Bild neu zu inszenieren.

„Er war es, der mich im Grunde berühmt gemacht, weil es von ihm ausging. Ich stand nur zufällig da. Ich denke also, dass ihm eine Menge Anerkennung gebührt“, sagte Friedman über Mendonsa. „Eigentlich hat der Fotograf etwas geschaffen, das sehr symbolisch für das Ende einer schlimmen Zeit war.“

Antwort des Weißen Hauses

Das Weiße Haus behauptet, von den Vorgängen nichts gewusst zu haben. Pressesprecherin des Weißen Hauses, Karine Jean-Pierre, sagte gegenüber Pressevertretern in Washington: „Ich kann definitiv sagen, dass das Rundschreiben nicht sanktioniert wurde. Wir waren uns dessen nicht einmal bewusst, bis Sie alle anfingen, darüber zu berichten. Aber wir werden dieses Foto nicht verbieten. Und das will ich ganz klar sagen.“

Sie wies abermals darauf hin, dass der zuständige Minister bereits öffentlich dazu Stellung genommen habe und dass das Bild nicht aus den VA-Einrichtungen entfernt werde.

Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel „Biden Administration Orders Removal of World War II Picture, Then Abruptly Rescinds Ban“. (deutsche Bearbeitung nh)  



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