Identitäre Bewegung kündigt weiteren „Widerstand gegen Menschenschmuggel“ im Mittelmeer an (VIDEO)
Am Freitag hatte eine Gruppe der „Identitären Bewegung“ auf Sizilien eine Aktion durchgeführt, bei der sie sich im Greenpeace-Stil mit einem kleinen Schlauchboot einem riesigen Schiff in den Weg stellte – der MS Aquarius von der NGO SOS Mediterranée, die Bootsmigranten vor der libyschen Küste aufsammelt und hunderte Kilometer nach Italien transportiert.
„Wir wollen die NGOs demaskieren, die mit illegalen Schlepperbanden zusammenarbeiten, welche sich am menschlichen Elend bereichern“, schreibt die umstrittene Gruppe nun auf ihrer Website. Und: „Um Europa zu verteidigen, wollen wir gegen die Schlepperschiffe vermeintlich ‚humanitärer‘ NGOs an der italienischen Küste vorgehen“.
Das Resultat am Freitag war, dass die Schlauchboot-Aktivisten kurzzeitig verhaftet wurden und ein riesiger und kontroverser Medienrummel – vor allem im Internet – entstand. Die Journalistin Lauren Southern, die an Bord des Schlauchboots war meinte, es sei ein völlig friedlicher Blockadeversuch gewesen und das NGO-Schiff sei einfach weitergefahren. Migranten seien nicht an Bord gewesen, weil das Schiff ja gerade von Italien Richtung Libyen in See stach. (Mehr dazu HIER.)
In einem dramatisch gestalteten Video, in dem junge Männer verschiedener Nationalitäten auftreten, rief die „Identitäre Bewegung“ daraufhin zu Spenden auf. Man wolle ein eigenes Schiff und eine Mannschaft auf die Beine stellen, welche Widerstand gegen den „Menschenschmuggel“ leisten soll – unter dem Motto „Defend Europe“. Die Politik sei dabei, durch Massenmigration das Gesicht Europas zu verändern. „Im Gegensatz zu den NGOs werden wir nicht von der Einwanderungslobby unterstützt“, hieß es im Video.
Während die NGOs erklären, sie würden die Menschen retten, welche die EU im Mittelmeer ertrinken lassen würde, wirft die „Identitäre Bewegung“ den NGOs vor, „für das Ertrinken tausender Afrikaner im Mittelmeer verantwortlich“ zu sein. Diese würden „überhaupt erst aufgrund der Erwartung, bereits wenige Kilometer vor der afrikanischen Küste aufgesammelt zu werden, die gefährliche Überfahrt riskieren“, so die Gruppe, die europaweit Ableger besitzt und in Deutschland vom Verfassungsschutz beobachtet wird.
Frontex sprach von „Taxi-Dienst“
Aufsehen erregt hatten in den vergangenen Monaten die Aussagen eines italienischen Staatsanwalts, wonach einige der NGOs direkt mit Schleppern und Menschenhändlern kooperieren, welche die Menschen in überfüllte, seeuntaugliche Boote stecken. (Siehe: Italienischer Staatsanwalt: NGOs arbeiten bei der Rettung von Flüchtlingen mit libyschen Schleppern zusammen)
Auch Frontex, die Europäische Agentur für die Grenz- und Küstenwache, schrieb in ihrem Bericht „Risk analysis 2017“, dass man von einer „möglichen Komplizenschaft zwischen Schleppern und Schiffen der NGOs und Unternehmen“ ausgehen müsse. Im vergangenen Dezember sprach die Agentur gar von einer Art „Taxi-Dienst“ der zwischen Libyen und Italien existiere.
Das Problem ist, dass keines der Boote, die auf nordafrikanischer Seite in See stechen, jemals selbst die Küste Europas erreichen würde. NGOs und EU-Schiffe sammeln die Migranten wenige Seemeilen von der libyschen Küste entfernt ein, sobald sie internationale Gewässer erreichen. Damit werden die Menschen vor dem Ertrinken gerettet und gleichzeitig mehrere hunderte Kilometer weit nach Europa transportiert.
20 Schiffe von 13 NGOs unterwegs
Die Arbeit der NGOs wird dabei immer professioneller koordiniert. Im Dezember berichtete das „Hamburger Abendblatt“, dass an manchen Tagen zehn bis 20 Schiffe von insgesamt 13 Hilfsorganisationen auf dem Meer nach Migrantenbooten suchen.
Die deutsche NGO Sea Watch sucht seit kurzem mit einem Flugzeug (das von der Evangelischen Kirche gesponsort wurde) nach Migrantenbooten. Und Sea Watch ist maßgeblich dabei, die Kommunikation der verschiedenen NGOs zu optimieren und zu vernetzen – durch die Entwicklung der „Search & Rescue App“, mit der die Einsätze von NGOs besser koordiniert werden sollen.
Professionelle Kommunikation per App
Auf der Website der Organisation ist eine Grafik abgebildet, welche die Funktionsweise der App verdeutlicht. Migrantenboote werden von der App auf einer interaktiven Karte sichtbar gemacht. Auf einen Blick können die Nutzer der App dann sehen, in welchem Zustand sich ein Boot befindet, ob es bereits angefahren oder der NGO-Einsatz abgeschlossen wurde. Und wie die Sea Watch-Grafik zeigt, werden die Boote küstennah aufgespürt, lange bevor sie internationale Gewässer erreichen. (HIER ansehen.)
Das „Hamburger Abendblatt“ berichtete im Dezember 2016 über die App. Bisher kommunizierten die NGOs vor allem per Handy oder über WhatsApp miteinander. Dies habe zur Folge, dass sich oft zu viele Schiffe an einer Stelle einfinden und dringendere Fälle übersehen würden.
„Die App zur Seenotrettung hilft, die Einsätze möglichst wirkungsvoll zu steuern, dorthin, wo Hilfe am nötigsten ist“, schreibt das Abendblatt. „In weniger als einer Minute haben Crewmitglieder die Möglichkeit, die wichtigsten Daten zu übermitteln: die Position des vom Kentern bedrohten Schiffes, die Anzahl der Menschen an Bord, Zustand und Art des Bootes.“
Das bei den Mittelmeer-Aktionen der NGOs riesige Kosten anfallen, lässt folgende Auflistung von Sea Watch erahnen. In einem Spendenaufruf für die „Search & Rescue App“ wurde eine ausführliche Liste geliefert, wofür das Geld gebraucht wird:
„Entwicklung: 12.000 € – 50.000 €
Personal Projektleitung: 2.400 € pro Monat
24h Service und Prüfung der eingetragenen Fälle
2.500 € Reisekosten für Service auf Malta und an Bord
3.500 € Anschaffungskosten für weitere Monitore, Internet- und Telefonkosten
4.000 € Server-Infrastruktur pro Jahr
8.000 € GPS-Equipment für Simulation und Schiff
1.400 € Komplett-Paket NGO
4.500 € Premium-Paket NGO (Fast-Internet 364 kbit’s)“
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