„Ich will Respekt zollen“: Trump wird nach Anschlag Pittsburgh besuchen

Wenige Tage nach dem verheerenden Attentat auf jüdische Gläubige in einer Synagoge in Pittsburgh will US-Präsident Trump die Stadt besuchen.
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Gedenken nach Attentat in Pittsburgh. 29. Oktober 2018.Foto: Jeff Swensen/Getty Images
Epoch Times30. Oktober 2018

Drei Tage nach dem verheerenden Attentat auf jüdische Gläubige in einer Synagoge in Pittsburgh will US-Präsident Donald Trump an diesem Dienstag die Stadt besuchen.

Der Präsident werde von First Lady Melania Trump begleitet, kündigte die Sprecherin des Weißen Hauses, Sarah Sanders, an. Beide wollten die Unterstützung des amerikanischen Volkes zum Ausdruck bringen und mit den Menschen in Pittsburgh im US-Bundesstaat Pennsylvania trauern.

Trump sagte dem Sender Fox News am Montagabend zum Ziel seines Besuches: „Ich will nur Respekt zollen. Ich werde auch zum Krankenhaus gehen, um die Polizisten und einige der Menschen zu besuchen, die so schwer verletzt wurden.“

Trump: „Ich bin stolz auf dieses Land, und das nenne ich Nationalismus“

In seinem Interview bei Fox News erneuerte Trump seine Kritik an Medien, die „Fake News“ verbreiten. Trump wird in diesen Medien oft für seinen Nationalismus kritisiert. Der US-Präsident sagte dazu: „Ich bin stolz auf dieses Land, und das nenne ich Nationalismus. Ich sehe darin keine andere Assoziation.“

Am Samstag hatte ein 46-Jähriger in der „Tree of Life“-Synagoge elf Menschen im Alter zwischen 50 und 97 Jahren erschossen. Es handelt sich nach den Worten von Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu um das folgenschwerste antisemitische Verbrechen in der Geschichte der USA.

Der mutmaßliche Attentäter von Pittsburgh wurde am Montag einem Richter vorgeführt. Der zuständige Staatsanwalt Scott Brady sagte, der Mann sei nun in Haft. Zuvor war der 46-Jährige im Krankenhaus gewesen, nachdem er bei seiner Festnahme verletzt worden war. Für Donnerstag ist ein weiterer Gerichtstermin angesetzt. Dem Mann werden 29 Straftaten zur Last gelegt, darunter Mord in elf Fällen. Laut Justizminister Jeff Sessions könnte ihm die Todesstrafe drohen.

Sanders: „Antisemitismus ist eine Plage für die Menschheit“

Sanders bezeichnete die Attacke als „Massenmord“ und eine „Tat des Bösen“. Sie fügte hinzu: „Antisemitismus ist eine Plage für die Menschheit.“ Sanders verwies darauf, dass Trump amerikanische Juden wertschätze und selbst Juden in seiner Familie habe. So stamme Trumps Schwiegersohn Jared Kushner von Holocaust-Überlebenden ab.

Vor dem Attentat auf die Synagoge hatte ein anderer Mann zahlreiche Briefbomben verschickt. Die beiden Vorfälle haben das Land aufgewühlt – nur wenige Tage vor den wichtigen Kongresswahlen in den USA.

Sanders: „Der Präsident ist nicht verantwortlich für diese Taten“

Aus der jüdischen Community von Pittsburgh kommt Kritik an Trump. In einem offenen Brief schrieben Mitglieder der jüdischen Organisation „Bend the Arc“ aus Pittsburgh, Trump sei in der Stadt nicht willkommen, solange er Rechtsradikalismus nicht klar verurteile und solange er nicht mit Angriffen auf Flüchtlinge, Migranten und Minderheiten aufhöre. Sie beschuldigten Trump, er stachele Menschen zu solchen Taten an. Die „Washington Post“ berichtete, mehr als 30 000 Menschen hätten den Brief unterzeichnet.

Der Rabbi der „Tree of Life“-Synagoge in Pittsburgh, Jeffrey Myers, wiederum sagte bei CNN, Trump sei willkommen. Myers betonte, er sei ein US-Bürger und Trump sei sein Präsident.

Sanders wies die Vorwürfe gegen ihren Chef zurück. Trump werde auch weiterhin Unterschiede in der politischen Debatte aufzeigen und sich wehren, wenn er angegriffen werde. Es sei unerhört, Trump eine Mitschuld an den jüngsten Vorkommnissen zu geben. „Der Präsident ist nicht verantwortlich für diese Taten.“ (dpa/s0)



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