IAEO-Bericht enthüllt: Iran überschreitet Uran-Obergrenzen massiv

Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEO) enthüllt im aktuellen Quartalsbericht, dass der Iran weiterhin gegen die Vorgaben des Atomabkommens verstößt. Sein Vorrat an angereichertem Uran übersteigt bei weitem die zulässige Menge. Trotz kleiner Zugeständnisse bleibt die internationale Gemeinschaft in erhöhter Alarmbereitschaft.
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Rafael Mariano Grossi ist Generaldirektors der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO). Foto von JOE KLAMAR/AFP über Getty Images
Von 22. November 2024

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Am Mittwoch, 20.11., hat die Internationale Atomenergiebehörde (IAEO) ihren Quartalsbericht zum Atomprogramm des iranischen Regimes veröffentlicht. Im Anschluss an seinen Besuch im Iran in der Vorwoche hatte deren Generaldirektor Rafael Grossi zwar erklärt, die Führung in Teheran habe „konkrete Schritte“ in die „richtige Richtung“ unternommen.

Im Bericht, den die IAEO wenig später veröffentlichte, wird jedoch deutlich, dass von einer Einhaltung des sogenannten Joints Comprehensive Plan of Action (JCPOA) keine Rede sein kann. Dieses hatte das Regime 2015 mit den USA, der EU, Großbritannien, Frankreich, der Russischen Föderation und China abgeschlossen. Der Iran soll Beschränkungen seines Atomprogramms akzeptieren.

Im Gegenzug sollen Sanktionen aufgehoben werden. US-Präsident Donald Trump hatte die „grauenvolle, einseitige Vereinbarung“ 2018 aufgekündigt. Sein Amtsnachfolger Joe Biden hat das Inkrafttreten neuer Sanktionen jedoch blockiert. Trump will nach seinem Amtsantritt die Gangart gegenüber Teheran wieder verschärfen.

Atomanlage Buschehr, Iran. Foto: ATTA KENARE/AFP via Getty Images

IAEO: Iran hat den Bestand an angereichertem Uran deutlich aufgestockt

Nun heißt es im Bericht, die Führung in Teheran habe bereits jetzt einen erheblichen Bestand an angereichertem Uran angehäuft. Dieser betrage mehr als das 32-fache der im JCPOA festgelegten Obergrenze. Die IAEO schätzt in ihrem jüngsten Bericht dessen Gesamtbestand auf 6.604,4 Kilogramm. Gegenüber dem Quartalsbericht vom August sei dies ein Plus von 852,6 Kilogramm.

Die Anreicherung habe sich bei 182,3 Kilogramm davon auf einen Reinheitsgrad von 60 Prozent erhöht. Von den für Waffenfähigkeit erforderlichen 90 Prozent sei das nicht weit entfernt. Im August waren es erst 17,6 Kilogramm gewesen. Israels Nachrichtendienste warnen seit Längerem davor, dass das Regime in Teheran nahe daran sei, eine einsatzfähige Massenvernichtungswaffe zu produzieren.

Auch Grossi räumte dies in seiner Eröffnungsrede vor dem Gouverneursrat der IAEO in Wien ein. Diese Anhäufung von angereichertem Uran auf sehr hohem Niveau habe viele Menschen in der Welt beunruhigt:

„Deshalb habe ich die Islamische Republik Iran aufgefordert, Zurückhaltung zu üben. Nicht nur Zurückhaltung zu üben, sondern auch, wenn möglich, die Vergrößerung des Bestands an 60-prozentigem Uran einzustellen.“

Die CIA sieht noch keinen Beweis für die Wiederaufnahme des Programms

Der IAEO-Generaldirektor erklärte, der Iran habe diese Bitte akzeptiert und „einige erste technische Schritte, die von meinen Inspektoren überprüft wurden“, veranlasst. Dies sei ein erster Schritt. Es müsse aber „noch viel getan werden im Bereich der noch offenen Verifikationsfragen“.

Vonnöten seien „Vorsicht, Zurückhaltung, Zusammenarbeit“ und die „Vermeidung unnötiger Eskalationen“ insbesondere in einer „Region, die sehr gelitten hat“.

Dem Bericht zufolge hätten die Inspekteure der IAEO nach Grossis Abreise festgestellt, dass der Iran konkrete Maßnahmen gesetzt habe. Diese zielten darauf ab, die Vergrößerung seines Bestands an mit bis zu 60 Prozent U-235 angereichertem Uran in seinen unterirdischen Atomanlagen in Fordow und Natanz zu stoppen.

Eine Einschätzung, ob dies „genug“ oder „zu wenig“ sei, wollte Grossi jedoch nicht äußern. CIA-Direktor William Burns wollte noch Anfang des Monats „keine Beweise“ gesehen haben, dass Irans Führung sein Atomwaffenprogramm wiederaufgenommen hätte. Offiziell will das Regime dies 2003 vollzogen haben.

Israel geht davon aus, dass dieses jedoch im Verborgenen weitergeführt wird. Allerdings hatten die IDF bei ihrem Vergeltungsangriff am 26.10. keine Atomanlagen angegriffen – wahrscheinlich auf Ersuchen von Joe Biden. Der Iran hatte zuvor am 1. Oktober den jüdischen Staat mit Drohnen und Raketen angegriffen.

Was fehlt dem Iran noch zur Massenvernichtungswaffe?

Gegenüber der englischsprachigen Epoch Times erklärte der stellvertretende IAEO-Generaldirektor Ollie Heinonen, die Anreicherung von 60 Prozent auf waffenfähiges Uran könne innerhalb von „Tagen“ geschehen. Allerdings sei diese nur einer der Prozesse, die für die Herstellung einer Atomwaffe erforderlich seien. Dazu müssten noch die Prozesse der „Bewaffnung“ und der Entwicklung eines Trägersystems kommen.

Der Iran habe genug Material für sechs bis zehn Atomwaffen und könne „taktische Atomwaffen in der Größenordnung von Hiroshima oder sogar noch kleiner“ herstellen. Das Regime in Teheran verfüge auch bereits über Langstreckenraketen, die einen nuklearen Sprengkopf transportieren könnten.

Allerdings sei Teheran „möglicherweise noch mehrere Monate von der Fähigkeit entfernt, auch nur einen einzigen Sprengkopf herzustellen“, so Heinonen. Zunächst müsse man das Uran in eine Metalllegierung umwandeln, um die Komponenten selbst herzustellen. Das spaltbare, hoch angereicherte Uran sei dabei nur eine davon.

Dann müsse man dieses in den Sprengkopf legen und mit der nötigen Elektronik und dem Sprengstoff ausstatten, um die nukleare Detonation zu erzeugen. Am Ende müsse man das physische Paket in eine Rakete einbauen. Der Iran würde nach derzeitigem Stand wahrscheinlich an der Herstellung der eigentlichen neuen Waffenkomponenten scheitern.

Atomwaffe für den Iran war bereits das Ziel Khomeinis

Das Streben des iranischen Regimes nach einer Atomwaffe soll bereits von dessen Begründer Ayatollah Ruhollah Khomeini autorisiert worden sein. Dies entspricht übereinstimmenden Einschätzungen israelischer Nachrichtendienste und iranischer Exil-Oppositionellen. Als Ali Khamenei 1989 dessen Nachfolge antrat, habe er dieses als strategische Garantie für das Überleben der „Islamischen Revolution“ intensiviert.

Offiziell sei Material für zivile Zwecke und für die Forschung erworben worden. Ein erheblicher Teil davon sei jedoch in die Entwicklung einer Waffe investiert worden. Ein Aufsicht über das Programm haben demnach die sogenannten Revolutionsgarden.

Frank Pabian, ein leitender Berater für die Nichtverbreitung von Kernwaffen am Los Alamos National Laboratory, erklärte gegenüber der „New York Times“, Angaben der Opposition über das Programm hätten sich „in 90 Prozent der Fälle als zutreffend erwiesen“. Die IAEO und die internationale Gemeinschaft habe das Regime stets getäuscht.



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