Hurrikan „Helene“: Mehr als 90 Tote und starke Verwüstungen

Im Südosten der USA hat der Hurrikan viele Tote und massive Schäden hinterlassen. Brücken wurden fortgespült, vier wichtige Autobahnen in North Carolina und Tennessee sind weiterhin gesperrt. Millionen Menschen haben keinen Strom – eine Schneise der Verwüstung.
Titelbild
Der Rocky Broad River fließt in den Lake Lure und überflutete die Stadt mit Geröll vom Chimney Rock, North Carolina, nach heftigen Regenfällen durch den Hurrikan Helene am 28. September 2024 in Lake Lure, North Carolina. Etwa zwei Meter Geröll türmten sich auf der Brücke vom Lake Lure zum Chimney Rock und versperrten den Zugang.Foto: Melissa Sue Gerrits/Getty Images
Epoch Times30. September 2024

Die Zahl der Todesopfer durch den Hurrikan „Helene“ im Südosten der USA ist nach Behördenangaben auf mehr als 90 gestiegen. Allein in einem Bezirk im Bundesstaat North Carolina wurden am Sonntag (Ortszeit) 30 Tote gemeldet. Der Sturm hinterließ in mehreren Bundesstaaten eine Schneise der Verwüstung, Millionen Haushalte waren weiter von der Stromversorgung abgeschnitten.

Derweil kündigten US-Präsident Biden und der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump Besuche in den Katastrophengebieten an, von denen einige in für die Wahl im November entscheidenden Schlüsselstaaten liegen.

Todesfälle und vielerorts kein Strom

Insgesamt wurden am Sonntag mindestens 93 Todesopfer durch „Helene“ gemeldet, wie aus einer Zählung der Nachrichtenagentur AFP auf der Grundlage von Berichten lokaler Beamter und Medien in North Carolina, South Carolina, Georgia, Florida, Tennessee und Virginia hervorgeht.

Allein im Bezirk Buncombe County in North Carolina wurden 30 Todesfälle durch den Sturm von insgesamt 37 im ganzen Bundesstaat gemeldet.

Der Wiederaufbau werde lange dauern, sagte US-Präsident Joe Biden.

Der Wiederaufbau werde lange dauern, sagte US-Präsident Joe Biden. Foto: George Walker IV/AP/dpa

Massive Verwüstungen

„Helene“ war am späten Donnerstagabend mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 225 Stundenkilometern und damit als „extrem gefährlicher“ Hurrikan der Stufe vier südlich von Tallahassee in Florida auf Land getroffen.

Wohnhäuser, Geschäftsgebäude und Straßen wurden im Gefolge des Sturms beschädigt oder komplett zerstört, mehr als 2,2 Millionen Haushalte waren am Sonntag immer noch ohne Strom. Tausende von Menschen harrten auch am Sonntag weiter in Notunterkünften aus.

Menschen warten auf Benzin, nach dem Hurrikan Helene am 29. September 2024 in Fletcher, North Carolina. Foto: Sean Rayford/Getty Images

Die Behörden arbeiteten daran, die Stromversorgung wiederherzustellen, sagte ein Vertreter des Energieministeriums. Er wies jedoch darauf hin, dass diese „komplexen“ Arbeiten noch „mehrere Tage“ dauern könnten.

„Wir hören von erheblichen Infrastrukturschäden an der Wasserversorgung, an der Kommunikation, an Straßen und kritischen Transportwegen sowie von mehreren Häusern, die durch die Katastrophe zerstört wurden“, sagte die Chefin der Katastrophenschutzbehörde Fema, Deanne Criswell.

North Carolina stark betroffen

Niemand habe auf dieses Ausmaß der Überschwemmungen und Erdrutsche vorbereitet sein können, sagte Criswell im Sender CBS – insbesondere mit Blick auf die besonders schweren Schäden in North Carolina. Weitere Such- und Rettungsteams seien mobilisiert worden, fügte sie hinzu.

North Carolinas Gouverneur Roy Cooper erklärte, dass die Rettungskräfte in einigen Gebieten aufgrund beschädigter oder überfluteter Straßen gezwungen seien, Hilfsgüter per Flugzeug zu transportieren.

Land unter so hoch wie dieses Stoppschild in Morganton, North Carolina, USA. Der Hurrikan Helene brachte sintflutartige Regenfälle und hat zu Überschwemmungen in weiten Gebieten im Süden der USA geführt.

Land unter so hoch wie dieses Stoppschild in Morganton, North Carolina, USA. Der Hurrikan Helene brachte sintflutartige Regenfälle und hat zu Überschwemmungen in weiten Gebieten im Süden der USA geführt. Foto: Kathy Kmonicek/AP/dpa

Laut Nationalem Wetterdienst blieben wegen der Gefahr von Dammbrüchen in einigen westlichen Regionen von North Carolina weiterhin Sturzflutwarnungen in Kraft.

Wetterdienstleiter Ken Graham erwartet jedoch, dass sich die Lage in den betroffenen Gebieten bis Dienstag etwas beruhigt. William Ray, der Direktor der staatlichen Katastrophenschutzbehörde, warnte jedoch vor einer immer noch extrem gefährlichen Lage.

Vier wichtige Autobahnen gesperrt

Laut Verkehrsministerium waren weiterhin vier wichtige Autobahnen in North Carolina und Tennessee gesperrt. Mehrere Brücken wurden demnach fortgespült. In der Stadt Valdosta im US-Bundesstaat Georgia riss der Sturm die Dächer von den Häusern und hinterließ an Straßenkreuzungen ein Chaos aus umgestürzten Strommasten und Bäumen.

Die Reaktionen auf den Sturm erhielten zunehmend auch eine politische Färbung, nachdem sowohl Joe Biden als auch Donald Trump Besuche in den am stärksten betroffenen Gebieten angekündigt hatten. Einige dieser Gebiete liegen in den wahlentscheidenden Schlüsselstaaten für die Präsidentschaftswahl am 5. November.

Am 28. September 2024 in Asheville, North Carolina. Der Hurrikan Helene traf mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 225 km/h und Sturmfluten auf das Gebiet Big Bend in Florida. Foto: Melissa Sue Gerrits/Getty Images

Biden werde noch in dieser Woche in die am stärksten betroffenen Gebiete reisen, „sobald dies die Notfallmaßnahmen nicht beeinträchtigt“ erklärte das Weiße Haus. Für Montag war zudem eine Ansprache Bidens zu den Hilfsmaßnahmen der Regierung geplant.

Auch die demokratische Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris erwähnte die von dem Sturm betroffenen Regionen bei einem Wahlkampfauftritt.

„Wir werden diesen Gemeinden so lange zur Seite stehen, wie es nötig ist, um ihren Wiederaufbau sicherzustellen“, sagte Harris am Sonntagabend bei einer Wahlkampfveranstaltung in Las Vegas. Ihr Rivale, Ex-Präsident Trump, wird nach Angaben seines Wahlkampfteams am Montag Valdosta besuchen, um sich vor Ort ein Bild von den Zerstörungen zu machen.

Hurrikansaison noch bis Ende November

Medien sprachen vom stärksten Hurrikan, der je die Region Big Bend erreicht habe. Big Bend („Große Krümmung“) bezeichnet den Küstenabschnitt, wo der nordamerikanische Kontinent in die Halbinsel Florida übergeht.

Später schwächte sich „Helene“ zu einem Tropensturm ab und zog weiter Richtung Norden über die Appalachen bevor er sich ganz auflöste. Die Hurrikansaison beginnt im Atlantik am 1. Juni und dauert bis zum 30. November.

Die Stürme werden in alphabetischer Reihenfolge benannt. Im nördlicheren Teil des Atlantiks zog am Montag der Tropensturm „Isaac“ seine Bahn, weiter südlich bewegte sich das Tiefdruckgebiet „Joyce“ langsam auf den amerikanischen Kontinent zu.

(afp/dpa/red)



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