Hunter Bidens „Laptop from Hell“ und Geschäfte mit der Ukraine und China

Im Präsidenten-Wahlkampf 2020 in den USA galt die Existenz des ominösen Laptops von Hunter Biden noch als Gerücht und „russische Desinformation“. Doch er existiert. Mittlerweile berichten mehrere Medien über die Geschichte, die der „New York Post“ zuvor noch einen Twitter- und Facebook-Bann eingebracht hatte.
Titelbild
Im Computerreparaturladen „The Mac Shop“ in Wilmington, Delaware wurde der Laptop von Hunter Biden im April 2019 zur Reparatur gebracht und nie wieder abgeholt. Der Ladenbesitzer übergab den Laptop mit Wasserschaden nach Einsicht auf die gespeicherten Daten dem FBI und fertigte vorsorglich eine Kopie der Festplatte an. Diese wurde dem für Donald Trump tätigen ehemaligen New Yorker Bürgermeister Rudy Giuliani übergeben.Foto: Angela Weiss / AFP via Getty Images
Von 12. April 2022

Erneut drängt die Geschichte um Hunter Bidens Laptop und die darauf befindlichen Daten an die Öffentlichkeit. Während der heißen Phase des US-Wahlkampfes zwischen Donald Trump und Joe Biden um die Präsidentschaft in den Vereinigten Staaten 2020 hatte die „New York Post“ (NYP) bereits investigativ darüber berichtet.

Damals gelang es den Demokraten und einigen amerikanischen Massenmedien, die Geschichte als „russische Desinformation“ abzutun. Twitter und Facebook zensierten den Laptop-Skandal und sperrten sogar zeitweise die Accounts der NYP. Hätten diese Informationen einen entscheidenden Einfluss auf die Wahlentscheidung der 168,3 Millionen Wähler in den USA im Jahr 2020 gehabt?

Offenbar lassen sich die Hintergründe dazu mittlerweile nicht mehr von der Bildfläche verdrängen. Dabei geht es auch um geschäftliche Machenschaften des Präsidentensohns in China und der Ukraine.

Und er existiert doch

Während immer mehr Medien in den USA in der Angelegenheit kritisch berichteten, berichtete nun auch die ARD-„Tagesschau“, dass Hunter Biden wieder zur Zielscheibe rechter Medien werde. Allerdings kommt das öffentlich-rechtliche Medium nicht umhin zu berichten, dass der Laptop von Hunter Biden tatsächlich existiere. Dies habe sich im Zuge von Steuerermittlungen in den USA ergeben. Man zitiert Miranda Devine von der NYP, die im Oktober 2020 den Artikel über Hunter Bidens Laptop verfasst hatte: „Es ist köstlich zu sehen, wie sich die linke Presse nun windet und das Offensichtliche zugeben muss. ‚New York Post‘-Leser und ‚Fox News‘-Zuschauer wussten das schon vor 16 Monaten“, sagte Devine gegenüber „Fox News“.

Warum damals die Existenz des Laptops geleugnet worden sei, erklärte die Journalistin und Autorin des investigativen Buches „Laptop from Hell“, Bestseller bei „America Today“ und dem „Wallstreet Journal“, so: „Die linken Medien, Big Tech Unternehmen wie Facebook und Twitter und die Geheimdienste – im Prinzip das gesamte amerikanische Establishment – wollten sicherstellen, dass Joe Biden die Wahl gewinnt und Donald Trump verliert.“

„Laptop from Hell“

Bei Amazon heißt es im Text zu dem Buch mit 78 Prozent 5-Sterne-Bewertung und 12 Prozent 4-Sterne-Bewertung, es sei die „Insider-Geschichte des Laptops, der das schmutzigste Geheimnis des Präsidenten enthüllte“. Es werde berichtet, wie „ein drogensüchtiger Hunter Biden im Frühjahr 2019, nur sechs Tage vor der Bekanntgabe der Präsidentschaftskandidatur seines Vaters, seinen mit Wasser vollgesogenen Computer in einer Mac-Reparaturwerkstatt in Delaware zurückließ“ und damit für Joe Bidens Präsidentschaftskampagne zur „tickenden Zeitbombe“ geworden sei.

Hunters „schmutzige Geheimnisse“ werden im Infotext zum Buch – ohne zu spoilern – angedeutet und dass dies eine der „größten Medienvertuschungen in der amerikanischen Geschichte“ ausgelöst habe. Weiter wird versprochen, dass das Buch nicht nur die „ungeschminkte Geschichte“ enthülle, sondern auch die „die koordinierte Zensur-Operation von Big Tech, dem Medien-Establishment und ehemaligen Geheimdienstmitarbeitern, um die Berichterstattung der New York Post zu unterdrücken, in einer abschreckenden Übung von roher politischer Macht drei Wochen vor den Wahlen 2020“.

Es gehe dabei um Unternehmensdokumente, E-Mails, Textnachrichten, Fotos und Sprachaufnahmen aus einem Jahrzehnt. Diese hätten den ersten Beweis dafür geliefert, dass Präsident Joe Biden „trotz seiner wiederholten Dementis in die Unternehmungen seines Sohnes in China, der Ukraine und darüber hinaus verwickelt war“.

Bio-Forschung in der Ukraine

Deborah Rosenbaum, Assistant Secretary für nukleare, chemische und biologische Verteidigungsprogramme im US-Außenministerium, sagte am 1. April vor dem Unterausschuss für Geheimdienste und Spezialoperationen im US-Repräsentantenhaus, dass es „eindeutig … keine offensiven biologischen Waffen in den ukrainischen Labors gibt, an denen die Vereinigten Staaten mit beteiligt waren“. Im März veröffentlichte das Pentagon ein Dokument (pdf), in dem erklärt wurde, die USA hätten seit 2005 „ungefähr 200 Millionen Dollar in die Ukraine investiert … zur Unterstützung von 46 ukrainischen Labors, Gesundheitseinrichtungen und Diagnosezentren“.

In einem Bericht der „New York Post“ vom 26. März erklärt die Zeitung, Russlands Behauptungen, dass Präsident Bidens Sohn Hunter „biologische Labors in der Ukraine“ finanziert habe, entspräche der Wahrheit.

Dies gehe aus E-Mails von Hunter Bidens ominösem Laptop hervor. Dabei soll auch ein kalifornisches Verteidigungsunternehmen involviert gewesen sein, dem Biden geholfen habe, tödliche Krankheiten und Biowaffen in der Ukraine zu analysieren. Russischen Anschuldigungen nach hätten ukrainische Labore auf Anordnung der Biden-Familie biochemische Waffen hergestellt.

Wjatscheslaw Wolodin, der Sprecher der Duma, Russlands Parlament, erklärte am 24. März laut der staatlichen russischen Nachrichtenagentur „TASS“ über seinen Telegram-Kanal, dass Joe Biden nun in der Pflicht sei, „der Weltgemeinschaft die im Zuge der Militäroperation in der Ukraine entdeckten Beweise für die Tätigkeit biologischer Laboratorien zu erläutern“.

Dabei sei den Angaben nach der US-Präsident selbst an der Schaffung von Biolabors in der Ukraine beteiligt gewesen und ein von Joe Biden geleiteter Investmentfonds habe die Forschungen finanziert. Es sei um ein militärbiologisches Programm der USA gegangen und der US-Kongress sollte dazu seine eigene Untersuchung durchführen. Wolodin habe zudem betont, dass in dasselbe Programm auch der Fonds des „berüchtigten Vordenkers der Farbrevolutionen, George Soros“ verwickelt gewesen sei, der „offen einen Regierungswechsel in unserem Land fordert“, so der russische Duma-Sprecher.

Ein ungewöhnliches Ziel für ein Biolabor

Wie die britische „Daily Mail“ auf Basis der Laptop-E-Mails berichtet, zeigten diese, dass Hunter Biden dabei geholfen habe, mehrere Millionen Dollar an Finanzmitteln für die kalifornische Firma Metabiota zu sichern, welche sich auf die Erforschung von Krankheiten spezialisiert habe, die Pandemien verursachen und als Biowaffen eingesetzt werden könnten.

2014 habe Metabiota-Vizepräsidentin Mary Guttieri an Hunter Biden eine E-Mail geschrieben, in der sie beschrieben habe, wie sie „die kulturelle und wirtschaftliche Unabhängigkeit der Ukraine von Russland behaupten“ könnten. Die „Daily Mail“ ordnete dies als ein „ungewöhnliches Ziel für ein Biotech-Unternehmen“ ein. Hunter Biden habe den E-Mails nach eine herausragende Rolle dabei gespielt, dass Metabiota seine Pathogenforschung nur wenige hundert Meilen von der Grenze zu Russland entfernt durchführen konnte.

Sam Faddis, ein ehemaliger ranghoher CIA-Offizier, der E-Mails auf Hunter Bidens verlassenem Laptop überprüft habe, habe gegenüber der „Daily Mail“ angemerkt: „Sein Vater war Vizepräsident der Vereinigten Staaten und zuständig für die Beziehungen zur Ukraine. Warum war Hunter also nicht nur im Vorstand einer verdächtigen ukrainischen Gasfirma [Anm.: Burisma], sondern brachte sie auch mit einer Firma zusammen, die an der Erforschung von Biowaffen arbeitet?“

Faddis meinte zwar, dass auch die russische Propaganda dies offensichtlich versuche auszunutzen, was aber nichts an der Tatsache ändere, „dass es hier etwas zu entdecken gibt“. Der Position des US-Verteidigungsministeriums nach sei das Pandemie-Frühwarnforschung. Es bleibe aber die Frage: „Warum steht der in Ungnade gefallene Sohn des Vizepräsidenten im Mittelpunkt – der Typ ohne erkennbare Fähigkeiten und einer Kokainsucht?“

Dem britischen Bericht nach habe Metabiota auch enge Verbindungen zum Wuhan Institute of Virology (WIV), das vermutlich die Quelle des COVID-19-Ausbruchs sei. Forscher des Wuhan-Instituts, von Metabiota und der US-Organisation EcoHealth Alliance veröffentlichten 2014 gemeinsam eine Studie über Infektionskrankheiten durch Fledermäuse in China. Darin wurde auch über Tests am Wuhan-Institut berichtet.

Geschäfte mit Chinas Kommunisten

Mitte März dieses Jahres hatte die „NYP“ bereits über Enthüllungen berichtet, dass die Biden-Familie in China fünf Geschäfte im Gesamtwert von rund 31 Millionen US-Dollar abgeschlossen habe. Arrangiert hatten dies dem Bericht nach führende „Personen mit direkten Verbindungen zum chinesischen Geheimdienst“. Auch Joe Biden habe persönlich von den Geschäften profitiert, heißt es.

Der US-Epoch Times nach hätte beispielsweise der republikanische Abgeordnete Mike Johnson am 5. April gesagt, dass die Geschäfte von Hunter Biden mit dem chinesischen Energieunternehmen CEFC gegen das US Foreign Agents Registration Act (FARA) verstoßen hätten. Laut Johnson bestünden keine Zweifel, dass dies Biden bewusst gewesen sei. Er habe seinem Geschäftspartner Tony Bobulinski am 1. Mai 2017 eine E-Mail geschrieben: „Wir wollen uns nicht als ausländische Agenten registrieren lassen müssen“ und habe ihm in einer späteren Mitteilungen zur Verschleierung die Gründung einer Mantelgesellschaft vorgeschlagen, um es CEFC zu ermöglichen, frei und ohne rechtliche Komplikationen mit der US-Regierung zu verhandeln.

In einer weiteren E-Mail am 13. Mai 2017 habe Hunter für einen Deal mit CEFC Vergütungspakete erwähnt, einschließlich erheblicher Kapitalbeteiligungen. Er erwähnte demnach auch, dass der Deal etwas für „Big Guy“ enthalten werde, ein Spitzname, den Hunter laut Bobulinski für Joe Biden verwendet habe.

Wie „ntv“ über den Fall schreibt, gehe es bei den Ermittlungen um Hunter Bidens Geschäftsbeziehungen auch um die Zeit der Vizepräsidentschaft seines Vaters von 2008 bis 2016. Es gehe laut US-Medien um Vorwürfe der Geldwäsche, Steuerhinterziehung, Verstoß gegen Lobbygesetze und Waffenbesitz. Hunter Biden bestreite jedoch alle Vorwürfe und sei bisher auch nicht angeklagt worden.

Ex-Präsident Donald Trump hatte am 29. März in einem Interview eine rhetorische Frage an Russlands Präsident Wladimir Putin gestellt, ob er erklären könne, wofür Hunter Biden 3,5 Millionen US-Dollar von der Oligarchin Elena Baturina bekommen habe. Die russische Milliardärin war die Ehefrau des 2019 verstorbenen ehemaligen Moskauer Oberbürgermeisters Juri Luschkow (1992 bis 2010). Die Antwort blieb offen.



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