Hunderte protestieren in Malaysia trotz Corona-Restriktionen gegen Regierung
Trotz eines Versammlungsverbots aufgrund der Corona-Krise haben hunderte meist junge Menschen in Malaysia gegen ihre Regierung protestiert. Unter Wahrung der Abstandsregeln und mit Mundschutz versehen zogen sie am Samstag friedlich durch das Zentrum von Kuala Lumpur und forderten den Rücktritt des umstrittenen Regierungschefs Muhyiddin Yassin. Ein starkes Polizeiaufgebot verhinderte den Zutritt der Protestierenden zu einem zentralen Platz der malaysischen Hauptstadt.
Es war die erste Kundgebung seit mehreren Monaten. An ihr nahmen nach Angaben der Organisatoren rund tausend Menschen teil, die Polizei sprach von rund 400 Demonstranten.
Malaysias Bürger hatten bisher die massiven Corona-Ausgangsbeschränkungen respektiert, doch inzwischen ist bei vielen die Wut auf die Regierung groß. Sie werfen ihr ein schlechtes Krisenmanagement vor und beschuldigen Muhyiddin, sich mit allen Mitteln an der Macht zu halten.
Muhyiddin war im Frühjahr 2020 nach dem Scheitern der reformorientierten Regierung an der Spitze eines umstrittenen muslimischen Parteienbündnisses und ohne Wahl an die Macht gekommen. Inzwischen steht seine Koalition aber kurz vor dem Zusammenbruch.
Bislang war das Parlament aufgrund eines sechsmonatigen Ausnahmezustands suspendiert, und erst auf Intervention des Königs konnte es diese Woche wieder tagen. Dabei zeigte sich, wie sehr Muhyiddin inzwischen von allen Seiten unter Druck steht.
Die Menschen fühlen sich von der Regierung alleingelassen. „Wir kämpfen, weil die Menschen leiden, während die Regierung mit politischen Machtspielen beschäftigt ist“, sagte der Demonstrant Karmun Loh der Nachrichtenagentur AFP. „Sie legt die Wirtschaft lahm und zerstört die Demokratie in unserem Land.“ (afp)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion