Hunderte Migranten ziehen von Mexiko-Stadt in Richtung USA weiter

Die Migranten aus Zentralamerika sind von Mexiko-Stadt in Richtung USA weitergezogen. Sie wollten über das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen 150 Busse zur Verfügung gestellt zu bekommen, hätten dafür jedoch einen Tag warten müssen.
Titelbild
Eine Gruppe mittelamerikanischer Migranten marschiert zum Hochkommissar der Vereinten Nationen für Flüchtlinge (UNHCR), der am 8. November 2018 in Mexiko-Stadt anwesend war.Foto: ALFREDO ESTRELLA/AFP/Getty Images
Epoch Times9. November 2018

Der Migrantenzug aus Zentralamerika ist am Freitag von Mexiko-Stadt in Richtung USA weitergezogen. Von den mehr als 5500 Migranten, die in einem Sportzentrum der mexikanischen Hauptstadt übernachtet hatten, setzten zunächst allerdings nur einige hundert ihren Marsch fort, wie AFP-Reporter berichteten.

Die größtenteils aus Honduras stammenden Migranten wurden in U-Bahn-Waggons ohne Haltestopps bis an die Grenze des Bundesstaats Mexiko gebracht.

Unterwegs mit der speziellen U-Bahn. Foto: ALFREDO ESTRELLA/AFP/Getty Images

Von dort aus sollte es zu Fuß bis zur Autobahn nach Querétaro in Zentralmexiko weitergehen. Diese Route war am Donnerstagabend bei einer Versammlung der am Mittwoch eingetroffenen Migranten vereinbart worden.

Sie wollten 150 Busse über das UNHCR bekommen

Allerdings war deren Versuch gescheitert, über das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) 150 Busse zur Verfügung gestellt zu bekommen. Die Migranten sollten daher einen Tag länger bleiben, wie die Menschenrechtskommission von Mexiko-Stadt nach Gesprächen mit der Leitung des Migrantenzuges mitteilte.

„Wir gehen, weil wir nicht länger warten können“, sagte die 32-jährige Honduranerin Socorro Díaz, die mit ihren beiden Kindern im Alter von vier und sieben Jahren unterwegs ist. „Während wir hungern und frieren, werden wir mit Versprechen über Busse belogen“, fügte sie hinzu.

Viele der Migranten übernachteten in der „Sports City“ in Mexico City, 8. November 2018. Foto: ALFREDO ESTRELLA/AFP/Getty Images

Nach Angaben der Leiterin der Menschenrechtskommission, Nashieli Ramírez, kommen mehr als vier Fünftel der in Mexiko-Stadt eingetroffenen Migranten aus Honduras. Weitere Herkunftsländer sind Guatemala, Nicaragua, El Salvador, Panama und Costa Rica.

Zwei weitere am 13. Oktober in Honduras gestartete Trecks mit jeweils etwa 2000 Menschen aus Zentralamerika wollen ebenfalls in die USA gelangen.

Warten in Mexiko-City. 9. November 2018. Foto: ALFREDO ESTRELLA/AFP/Getty Images

US-Präsident Donald Trump entsandte rund 4800 Soldaten an die mexikanische Grenze, um die Zuwanderer zu stoppen. Das US-Heimatschutzministerium kündigte am Donnerstag an, künftig sollten nur noch Menschen Asyl beantragen können, die an einem offiziellen Grenzübergang in die USA einreisen.

Trump hat die entsprechende Proklamation unterzeichent. Er bezeichnete die Rechtsverschärfung als Maßnahme gegen eine drohende „Massenmigration“ aus Zentralamerika. Diese zwinge ihn dazu, „unverzüglich“ zu reagieren.

Trump erklärte, für eine „begrenzte Zeit“ sollten nur noch solche Migranten Asyl beantragen dürfen, die an einem Grenzübergangspunkt vorstellig werden. Illegal ins Land kommende Menschen seien vom Asylrecht ausgeschlossen, dürften aber „andere Formen des Schutzes vor Verfolgung oder Folter anstreben“. Um die jetzt vom US-Präsidenten unterzeichnete Proklamation sind gerichtliche Auseinandersetzungen zu erwarten.

Organisatoren zur Rechenschaft ziehen

Angesichts von Tausenden Auswanderern auf dem Weg in die USA wollen die Regierungen von Honduras und Guatemala gegen die Organisatoren der sogenannten „Migrantenkarawane“ vorgehen.

„Guatemala, Honduras, El Salvador, Mexiko und die USA sollten mit Hochdruck gegen die Verantwortlichen ermitteln und die volle Härte des Gesetzes gegen jene anwenden, die diese Wanderungen mit politischen oder kriminellen Zielen organisieren und fördern“, sagte der honduranische Präsident Juan Orlando Hernández am Montag nach einem Treffen mit seinem guatemaltekischen Kollegen Jimmy Morales.

„Wir sind solidarisch mit unseren Brüdern in dieser Karawane, aber wir müssen jene verurteilen, die diese Art der Migration zu unmenschlichen Bedingungen organisieren“, sagte Guatemalas Präsident Morales.

(afp)

 



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