Hunderte Migranten überqueren illegal Grenze zwischen Guatemala und Mexiko
Drei Tage nach ihrem Aufbruch in Honduras haben hunderte Migranten aus zentralamerikanischen Ländern illegal die Grenze zwischen Guatemala und Mexiko überquert. Weil sie nicht fünf Tage lang auf humanitäre Visa der mexikanischen Behörden warten wollten, fuhren sie am Freitag mit selbstgebauten Flößen über den Grenzfluss Río Suchiate oder gelangten im Schutz der Dunkelheit über die Grenzbrücke, wie AFP-Korrespondenten berichteten.
Der Migrantentreck war am Dienstag im honduranischen San Pedro Sula in Richtung USA aufgebrochen. Mehrere hundert der insgesamt rund 2000 Menschen überquerten nun illegal die Grenze. Hunderte weitere warteten am Freitag geduldig am Grenzübergang in Ciudad Hidalgo, um nach und nach legal einreisen zu können.
Die mexikanischen Behörden statten die Migranten mit Armbändern aus, die sie nach fünf Tagen gegen eine sogenannte Besucherkarte eintauschen können. Damit bekommen sie in Mexiko eine Arbeitserlaubnis und Zugang zu einer medizinischen Grundversorgung. Bislang haben nach offiziellen Angaben knapp tausend Menschen aus Honduras, El Salvador, Guatemala und Nicaragua das Angebot genutzt.
US-Präsident Donald Trump bekräftigte mit Verweis auf den neuen Migrantentreck seine Forderung nach der Finanzierung für die Mauer an der Grenze zu Mexiko: „Noch eine große Karawane kommt auf uns zu. Sehr schwer, sie ohne eine Mauer zu stoppen“, schrieb er am Freitag im Onlinedienst Twitter. Wegen eines erbitterten Streits über die Finanzmittel für den Mauerbau gilt in den USA bereits seit fünf Wochen eine Haushaltssperre.
Seit Oktober bis Jahresende war bereits eine Reihe von Trecks aus Honduras und anderen zentralamerikanischen Ländern mit insgesamt mehr als 13.000 Menschen zur US-Grenze gezogen. Nur eine Minderheit der Teilnehmer erreichte das US-Territorium.
Trump sprach von einer „Invasion“ und einem „Angriff auf unser Land“ und setzte das US-Militärs an der Grenze ein. Wegen der Sicherheitskrise sind derzeit mehr als 4500 US-Soldaten an der Landgrenze zu Mexiko im Einsatz. (afp/so)
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