Hunderte Feuerwehrleute kämpfen weiter gegen Brände
In Griechenland haben Hunderte Feuerwehrleute am Sonntag den neunten Tag in Folge gegen die im Land lodernden Waldbrände gekämpft. Das schlimmste Feuer verwüstete nach Angaben der Feuerwehr weiterhin die nördliche Region Evros, nahe der Hafenstadt Alexandroupoli und der Grenze zur Türkei. Die Bewohner der Gebiete Lefkimmi in Evros und Kassitera in der Nachbarregion Rhodopes wurden am Sonntag vom Zivilschutz zur Evakuierung aufgefordert.
Im staatlichen Fernsehsender ERT sprach der Vize-Gouverneur von Evros, Dimitris Petrovic, von einer „sehr schwierigen Situation“ und enormen Schäden. Die Region habe weitere Einsatzkräfte angefordert. „Dann ab Montag ändert sich der Wind, die Bedrohung steigt und wir wissen nicht, wie und ob wir in der Lage sein werden, das Vorrücken der Feuerfront zu stoppen“, sagte Petrovic weiter.
Das Feuer verwüstet den geschützten Wald des Nationalparks Dadia, der ein wichtiger Lebensraum oder Winterquartier für Raubvögel ist. Nördlich von Athen zerstört derweil ein Brand die Vegetation im Parnitha-Gebirge – einer der grünen Lungen der griechischen Hauptstadt. Seit Samstag kämpfen Feuerwehrleute auch gegen ein Feuer auf der Kykladeninsel Andros.
Dutzende mutmaßliche Brandstifter festgenommen
Inzwischen deutet fast alles auf absichtliche Brandstiftung hin. Bislang seien über 140 Personen verhaftet worden, wobei 79 von ihnen wegen vorsätzlicher Brandstiftung angeklagt wurden, teilte Regierungssprecher Pavlos Marinakis vergangene Woche mit. Die Verhaftungen basierten teils aufgrund von Augenzeugen, teils, weil sie bei Kontrollen Material mitführten, das sich zur Brandstiftung eignet, darunter auch Spraydosen. Über die Beweggründe war zunächst nichts bekannt, wie griechische Medien berichteten.
Der griechische Bürgerschutzminister Vassilis Kikilias äußerte sich scharf zu den mutmaßlichen Brandstiftern: „Was hier passiert, ist nicht nur unerhört, sondern obszön und kriminell“, sagte er bei einer Krisensitzung in der Zentrale des Zivilschutzes vor Kameras und richtete sich dann direkt an die Brandstifter: „Sie begehen ein Verbrechen gegen das Land. Sie werden nicht verschont, wir werden Sie finden, Sie werden von der Justiz zur Rechenschaft gezogen.“
Nach Schätzungen des Nationalen Observatoriums in Athen haben die Brände in Griechenland in diesem Jahr schon eine Fläche von mehr als 120.000 Hektar zerstört. Laut dem Europäischen Informationssystem für Waldbrände ist das verbrannte Gebiet schon jetzt dreimal so groß wie der Jahresdurchschnitt seit 2006. (AFP/mf)
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