Hundert Tote durch schwere Sandstürme im Norden Indiens
Bei schweren Sandstürmen im Norden Indiens sind etwa hundert Menschen ums Leben gekommen.
Es gebe mindestens 65 Todesfälle im Bundesstaat Uttar Pradesh, 33 weitere im Nachbarstaat Rajasthan und zwei Todesopfer im Bundesstaat Punjab, teilten die dortigen Katastrophenschutzbehörden am Donnerstag mit. Die Stürme mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 130 Stundenkilometern hatten in der Nacht gewütet und Bäume und Mauern niedergerissen.
Zunächst war von 77 Todesopfern in den nördlichen Bundesstaaten Uttar Pradesh und Rajasthan die Rede gewesen, später stieg die Zahl auf insgesamt hundert. Die meisten Opfer waren durch umstürzende Bäume, Strommasten oder Gemäuer getötet worden. Die Opferbilanz drohte weiter zu steigen, weil Rettungskräfte weiter nach Verschütteten suchten.
„Traurig über die verlorenen Leben wegen der Sandstürme in mehreren Orten Indiens“, schrieb der indische Regierungschef Narendra Modi im Kurzbotschaftendienst Twitter. Den Hinterbliebenen der Todesopfer sprach er sein Mitgefühl aus. Seine Regierung gab Gelder frei, um die Sturmopfer zu entschädigen. Jede betroffene Familie soll umgerechnet rund 5000 Euro erhalten.
In der Stadt Bharatpur sowie in anderen Gebieten von Rajasthan fiel wegen mehr als tausend zerstörter Strommasten die Elektrizitätsversorgung aus. Nach Angaben der Behörden könnte es mehr als zwei Tage dauern, bis die Stromversorgung wieder hergestellt ist.
Am schwersten betroffen war der Bezirk Agra in Uttar Pradesh, wo sich auch der berühmte Palast Taj Mahal befindet. Allein dort wurden 43 Todesopfer gezählt. Das Taj Mahal wurde durch die Unwetter nicht beschädigt. Vergangenen Monat waren bei einem Sturm in der Gegend 15 Menschen getötet und zwei Ziertürme am Eingang des Taj Mahal zerstört worden.
Derartige Stürme wüten in Indien jedes Jahr. Die Unwetter in der Nacht zu Donnerstag zählten allerdings zu den folgenschwersten der vergangenen Jahrzehnte.
„Ich habe so einen zerstörerischen Sturm seit mindestens 25 Jahren nicht erlebt“, sagte Shivam Lohia, Hotelbesitzer in Alwar im Norden von Rajasthan, der Nachrichtenagentur AFP. Häuser und Bäume seien umgeweht worden, alle Menschen hätten Angst gehabt. „Das war ein Alptraum“, sagte Lohia, der fast in seinem Auto fortgerissen worden wäre.
Für die kommenden 48 Stunden würden weitere Stürme vorausgesagt, sagte der Leiter der Katastrophenschutzbehörde von Uttar Pradesh, T.P. Gupta. Die Menschen sollten daher vorsichtig sein. Die Katastrophenschutzbehörde in Rajasthan rief die Menschen auf, wegen weiterer drohender Stürme nicht im Freien zu schlafen.
In Indiens Hauptstadt Neu Delhi hatte sich am Mittwoch ein weißer Schleier über die Stadt gelegt. Später gab es ein heftiges Gewitter. Todesopfer wurden aus der riesigen Metropole jedoch nicht gemeldet.
yb/ju
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