Hongkonger Studentin: „Wurde von der Polizei sexuell genötigt“
Eine Studentin der Universität Hongkong war die erste Demonstrantin, die die Polizei während der andauernden prodemokratischen Proteste in der Stadt öffentlich des sexuellen Übergriffs unter Verzicht ihrer Anonymität beschuldigte.
Sonia Ng, eine Studentin mit Schwerpunkt frühkindliche Bildung an der Chinese University of Hong Kong (CUHK), machte die Anschuldigung während eines Treffens mit den Kanzlern der Universität am 10. Oktober.
„Sie schrien mich um 2 Uhr morgens an und sagten mir, ich solle die Klappe halten, dann fesselten sie meine Hände und schickten mich in den .. pechschwarzen Körpersuchraum“, sagte Ng.
„Sie beschimpfen dich, verprügelt dich und greifen dich sexuell an wie es ihnen beliebt, und du kannst nicht zurückschlagen“, ist sie im Filmmaterial des Treffens zu hören, das inzwischen viral gegangen ist.
Die Hongkonger Polizei sah sich zunehmenden Druck anhand der Behauptungen über übermäßigen Einsatz von Gewalt, Folter und sexueller Nötigung während der Verhaftung und Inhaftierung von Demonstranten ausgesetzt. Bis Ng hervortrat, waren alle, die die Polizei öffentlich der sexuellen Gewalt bezichtigten, anonym geblieben.
Stunden nachdem Ng die Anschuldigungen gemacht hatte, sagte die Polizei in einer Erklärung, dass sie eine Untersuchung eingeleitet hätte, aber nicht in der Lage gewesen sei, mit der Studentin in Kontakt zu treten, da diese noch keine formelle Beschwerde eingereicht hätte.
Ng war einer der 32 CUHK-Studenten, die seit Juni wegen ihrer Beteiligung an den Protesten gegen den Übergriff Pekings verhaftet wurden, so Vizekanzler Dennis Ng Kee-pui.
Sie sagte, dass sie am 31. August in der Prince Edward Metrostation verhaftet wurde und anschließend zum Princess Margaret Hospital, der Polizeiwache Kwai Chung und dem San Uk Ling Detention Center, einem Gefängnis nahe der Grenze zum chinesischen Festland, gebracht wurde. Aktivisten und Rechtsgruppen haben der Polizei vorgeworfen, inhaftierte Demonstranten im Zentrum missbraucht und gefoltert zu haben.
Während eines Radiointerviews am Freitag stellte Ng klar, dass sich der Vorfall auf der Polizeiwache von Kwai Chung ereignete.
Ng sagte während der Versammlung, dass sie „bei weitem nicht das einzige Opfer“ des sexuellen Missbrauchs durch die Polizei sei.
„Wissen Sie, dass wir gezwungen sind, dorthin zu gehen, wo immer die Polizei auch will, dass wir hingehen? Wenn sie wollen, dass wir in die Dunkelkammer gehen, gehen wir hin, wenn sie wollen, dass wir uns ausziehen, dann tun wir das“, sagte sie.
„Andere Festgenommene wurden, unabhängig von ihrem Geschlecht, von mehr als einem Beamten sexuell missbraucht“, sagte sie und fügte hinzu, dass die Polizei sie wie „ein Stück Fleisch auf dem Schneidebrett, das nach Belieben zerkleinert werden kann“ behandelte.
Nach ihrer Verhaftung würde die Polizei ihre Telefone wegnehmen und sie ausschalten, sagte sie.
Während ihrer sechsminütigen Rede nahm Ng die Maske ab und konfrontierte den Vizekanzler Rocky Tuan mit der Frage, ob er bereit sei, „mit den Studenten ‚zu stehen'“ und die Brutalität der Polizei gegenüber den verhafteten Demonstranten zu verurteilen.
„Ich bin bereit, mutig zu sein und nehme meine Maske ab, wollen Sie auch mutig sein und uns unterstützen?“, fragte sie.
Tuan antwortete, dass er „jede Art von Gewalt verurteilen werde“, sah sich aber mit einer Reihe von schwierigen Fragen von Studenten über das Ausmaß der Unterstützung durch die Universität in den vier Monaten der Proteste konfrontiert.
CUHK-Mitarbeiter, Alumni und Studenten gaben eine Erklärung ab, um Ng nach ihrer Rede am Donnerstag zu unterstützen.
„Sonia, Du bist nicht allein. Wir stehen mit Dir in dem Streben nach Gerechtigkeit“, lautete die Erklärung und forderte weiter die Universitätsbeamten auf, zu diesem Thema Stellung zu beziehen.
Es bricht uns das Herz zu wissen, dass unsere Studenten unter so grausamer Behandlung gelitten haben.“
Bis zum Abend des 12. Oktobers haben über 21.400 Menschen die Erklärung unterschrieben.
Ng erzählte den Medien in Hongkong am 11. Oktober, dass sie bereit sei, an die Öffentlichkeit zu gehen, weil sie von ihrer Familie entfremdet sei und sich daher weniger Sorgen machen müsse. Sie fügte hinzu, dass sie nach ihrer Rede einschüchternde Anrufe von Telefonnummern aus dem chinesischen Festland erhielt.
Ng enthüllte zuerst ihre Erfahrungen im Polizeibüro von Kwai Chung unter dem Decknamen Ms. Lung während einer Pressekonferenz am 4. September. Sie trug eine dunkle Sonnenbrille und eine schwarze Maske und erzählte Reportern, dass ein männlicher Polizist sie an der Brust angefasst hatte. Sie behauptete auch, dass die Polizei ihr nicht erlaubte, die Toilettentür zu schließen und beobachtete, wie sie die Toilette benutzte.
Fast 2.400 Menschen wurden im Laufe der prodemokratischen Bewegung verhaftet, von denen nach Angaben der Polizei 750 – oder etwa ein Drittel – unter 18 Jahre alt waren. Etwas über 100 waren unter 16 Jahre alt.
Der Originalartikel erschien in The Epoch Times USA (deutsche Bearbeitung von rm)
Originalartikel: Hong Kong Student Says Police Sexually Assaulted Her After Arrest During Protests
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