„Hongkong widersteht“: Comiczeichner unterstützt Hongkonger Demonstranten mit seiner Kunst
Ein Bild ist zu einem Symbol der Proteste in Hongkong geworden.
Eine junge Frau, die einen gelben Regenschirm trägt, schützt ein Mädchen vor einer Tränengasflut, die von der Bereitschaftspolizei abgefeuert wurde.
Die chinesischen Worte „Hongkong widersteht“, die oben auf dem Plakat prangen, sind zu einem Aufruf an die Demonstranten der Stadt geworden, die nun schon monatelang gegen ein Auslieferungsgesetz demonstrieren, das sie als weiteren Schlag gegen die Autonomie der Stadt ansehen.
Bei den jüngsten Demonstrationen gab es eine Vielzahl von Demonstranten, darunter die beliebte Cantopop-Sängerin Denise Ho, die das Poster schwenkte und den Slogan sang, mit dem sie die vollständige Rücknahme des Gesetzes forderte.
Der preisgekrönte kanadische Comiczeichner Guo Jingxiong wolle mit diesem Bild das Anliegen der Hongkonger unterstützen.
„Als ich sie [die Hongkonger Demonstranten] im Fernsehen auf der Straße marschieren sah, fühlte ich, dass sie etwas brauchen, das sie in ihren Händen halten können, also dachte ich, ich entwerfe ihnen etwas“, sagte Guo der The Epoch Times.
Die letzte Front
Guo, der auch als Daxiong bekannt ist, ist seit über zwei Jahrzehnten in der Comicbranche tätig und bei chinesischen und europäischen Comic-Fans beliebt. Er besitzt sein eigenes Studio namens Flag Art in New York und hat Comics wie Star Wars Adventures illustriert.
Der auf dem chinesischen Festland geborene Zeichner sagte, dass er aufgrund der besonderen Kultur der Stadt eine besondere Verbindung zu Hongkong empfinden würde.
„Ich gehöre zu der Generation, die nach der Kulturrevolution Chinas geboren wurde. Damals wurden praktisch alle Aspekte der Tradition auf dem Festland gelöscht, mit Ausnahme der Kampfkultur der Kommunistischen Partei Chinas“, sagte Guo.
Der 43-Jährige sagte auch, dass es Taiwan und Hongkong gewesen wären, die die traditionelle chinesische Kultur durch Musik und Filme bewahrt hätten. Dies hätte ihm erlaubt, sich mit den chinesischen Traditionen zu verbinden, einer Kultur, die „die Menschheit mit der Natur verbindet“.
„Hongkong ist die letzte Front der Verteidigung der traditionellen chinesischen Kultur“, sagte Guo.
Guo verließ China 2008, als Peking sein Vorgehen gegen Dissidenten im Vorfeld der Olympischen Sommerspiele ausweitete, und nachdem einige seiner Kunstwerke, die Kritik an der Kommunistischen Partei Chinas übten, den Zorn der Behörden auf sich gezogen hatten.
Bevor er mit einem speziellen Talentvisum in die Vereinigten Staaten flog, machte Guo einen Zwischenstopp in Hongkong und erinnerte sich an die Beobachtung von Elementen der traditionellen chinesischen Kultur – wie dem Geist der Brüderlichkeit – in den Sitten und Gebräuchen der Einwohner.
„Seitdem hat das chinesische kommunistische Regime seinen Druck auf die Stadt erhöht“, so Guo. „Ich denke, dass die Hongkonger heute ein sehr belastetes Leben mit immer kleiner werdendem politischen Spielraum führen – selbst die kantonesische Sprache ist kurz davor, verloren zu gehen“.
Jugend und Hoffnung
Guo sagte, das Ausmaß der Proteste in Hongkong sei für die Menschen seiner Generation auf dem Festland unvorstellbar.
Wofür die Hongkonger protestieren ist, das Rechtssystem und die Integrität der Rechtsstaatlichkeit zu bewahren und sie tun dies auf gewaltfreie Weise“, sagte er.
Als Künstler fühlte sich Guo gezwungen, „Werke zu schaffen, die auf der Seite der Rechtschaffenen“ stehen würden. „Als ich sah, dass sie alle meine Arbeit in den Händen hielten und die Worte auf dem Poster sangen, spürte ich, dass ich einen unmerklichen Einfluss auf ihre Ausdrucksweise und ihre Anliegen hatte“, sagte Guo.
Ich erinnerte mich daran, in meinen Worten umsichtiger zu sein und sie nicht in Gefahr zu bringen. Die Botschaften, die ich überbringe, müssen noch positiver sein.“
Guo sagte, er habe sich dafür entschieden, Jugendliche in seinen Kunstwerken in den Mittelpunkt zu stellen, weil sie ein Gefühl der Hoffnung darstellen würden.
„Erwachsene sind reif, aber glatt, schlagfertig und klug“, so der Künstler.
Die Jugend ist voller Elan, sie hat Ideale und das Streben nach der Schönheit dieser Welt.“
Guo hat Hongkong in den letzten Monaten 5 besondere Zeichnungen gewidmet und weitere werden folgen.In einer Zeichnung hält ein Mädchen in einem weißen Kleid eine lila gefärbte Bauhinia-Blume – das Emblem von Hong Kong – und einen gelben Regenschirm. Sie sieht die voll ausgerüstete Bereitschaftspolizei vor sich mit einem ruhigen Blick an. Im Hintergrund ist die Meldung: Love My Hong Kong.
Guo sagte, dass die weitgehend friedlichen Proteste „ein edler Weg“ für die Hongkonger seien, „Gesetzlosigkeit mit Prinzipien zu bekämpfen“.
Die Kommunistische Partei Chinas, wie wir sie kennen, ist in Gewalt verwurzelt. Deshalb können Gewalt oder Lügen jeglicher Art in der Welt ihr Schicksal nicht besiegeln. Denn diese Eigenschaften entsprechen der Partei und würden mit ihr verschmelzen“, so Guo.
Er fügte hinzu, dass das chinesische Regime das Gegenteil von Gewalt am meisten fürchte: „Wahrheit, Ruhe und Besonnenheit“.
Das Original erschien in The Epoch Times (USA) (deutsche Bearbeitung von al)
Originalartikel: ‘Hong Kong Withstand’: Comic Artist Uses Brush to Support Hong Kong Protesters
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